JetBlue gab fünf Mio. Flugdaten weiter
Die US-Billigfluglinie JetBlue hat die Daten von fünf Millionen Passagieren an Torch Concepts, ein Unternehmen mit engen Verbindungen zum US-Verteidigungsministerium, weitergegeben, das damit eine Studie über Terror-Risiken in der Luftfahrt erstellte.
JetBlue-Chef David Neeleman entschuldigte sich nun per E-Mail bei erzürnten Kunden für diese Verletzung der eigenen Datenschutzbestimmungen.
"Das war ein Fehler", meinte Neeleman laut US-Medienberichten. Die Daten seien auf Grund einer "ausdrücklichen Bitte des Pentagon" weitergegeben worden.
Die fertige Studie von Torch Concepts wurde im Februar 2003 bei einem Symposium des US-Ministeriums für Innere Sicherheit [Homeland Security] präsentiert. Neeleman betonte, diese Präsentation sei ohne Wissen und Zustimmung von JetBlue erfolgt.
Die Studie [pdf]Mit Bankdetails abgeglichen
JetBlue verwies darauf, dass die Passagierdaten nach Erstellung der Studie von Torch Concepts, einem Unternehmen in Huntsville in Alabama, vernichtet wurden.
Die Daten über Flugrouten von fünf Millionen Passagieren sowie ihre Sozialversicherungsnummern und Telefonnummern wurden bereits im September 2002 herausgegeben.
In der Studie wurden die Angaben mit Datenbanken über Kreditwürdigkeit verglichen, auch Verbindungen zu Familienangehörigen wurden berücksichtigt.
Ziel der Ermittlungen war die Erhebung von "Hoch-Risiko-Passagieren" und die Abgrenzung von "normalen Reisenden".
Aufgeflogen war die Angelegenheit in den vergangenen Tagen durch den Bericht des Bürgerrechtlers Bill Scannell.
JetBlue: SCANDAL!