Job von Siemens-Chef Kleinfeld wackelt
Aufsichtsräte des Technologiekonzerns Siemens suchen nach einem Nachfolger für Vorstandschef Klaus Kleinfeld.
"Führende Mitglieder des Aufsichtsrates sind der Meinung, dass ein Wechsel an der Konzernspitze der richtige Weg für einen Neuanfang bei Siemens ist", zitierte die "Finanical Times Deutschland" am Dienstag einen Beteiligten.
Siemens-Aufsichtsratsmitglied und Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann spreche bereits mit einigen externen Kandidaten, er favorisiere Linde-Chef Wolfgang Reitzle als neuen Vorstandschef, berichtete die Zeitung.
Siemens wollte den Bericht nicht kommentieren. Auch die Deutsche Bank war zu einer Stellungnahme nicht bereit. Der designierte Aufsichtsratschef Gerhard Cromme sei nach Angaben von Beteiligten eingeweiht, berichtete die Zeitung.
Wegen der Korruptionsaffären bei Siemens hatte der bisherige Amtsinhaber Heinrich von Pierer in der vergangenen Woche seinen Rücktritt angekündigt. Konkrete Vorwürfe einer Verwicklung Kleinfelds in die Affären wurden bisher nicht laut.
Diskussionen im Aufsichtsrat
Die Entscheidung über Kleinfelds Zukunft sei offen, heißt es in dem Bericht. "Im Aufsichtsrat wird zurzeit heftig diskutiert", zitierte die Zeitung eine Person aus dem Umfeld des Konzerns.
Kleinfeld habe Gegner und Unterstützer sowohl im Arbeitnehmerlager als auch auf der Kapitalseite. Deshalb sei unwahrscheinlich, dass bereits in der Sitzung am Mittwoch eine Entscheidung fallen werde.
Möglicherweise werde die Verlängerung von Kleinfelds auslaufendem Vertrag um drei Monate verschoben. Finde sich bis dahin kein Nachfolger, könne Kleinfeld auch ein neuer Vertrag angeboten werden. Sein derzeitiger Kontrakt läuft Ende September aus.
Kleinfeld steht weiterhin für eine gute Entwicklung der Siemens-Aktie, da er trotz der Korruptionsaffäre im Konzern bisher sehr gute Ergebnisse präsentieren konnte.
(Reuters)