Musikindustrie klagte die Falsche
Bei ihren breit angelegten Recherchen nach vermeintlichen Tauschbörsen-Usern ist der Musikindustrie offenbar ein Fehler unterlaufen.
Die RIAA musste eine Klage gegen eine 66-jährige Frau zurückziehen, die offenbar ausreichend belegen konnte, keine Musikfiles über das Internet getauscht zu haben.
Laut der Klage soll die Bildhauerin Sarah Seabury Ward 2.000 Songs via KaZaA getauscht haben, darunter Songs wie "I'm a Thug" des Gangsta-Rappers Trick Daddy, das jedoch laut Wards Anwalt gar nicht ihrem Musikgeschmack entsprechen soll.
Ward hat auch keine Kinder, die diese Musik heruntergeladen haben könnten. Überdies nutzt sie zum Surfen einen Apple-Computer, die KaZaA-Media-Desktop-Software ist jedoch nur für Windows erhältlich.
Anfang des Monats hat die RIAA 261 Klagen gegen User von Tauschbörsen eingereicht. Über die Rechtmäßigkeit der Nachforschungen gibt es mittlerweile erste Gegenklagen.
P2P-Userin wehrt sich weiter gegen RIAAFehlersuche
Die Anklage wurde Freitag der vergangenen Woche in Boston fallen gelassen. Wo genau der Fehler passiert ist, wurde nicht festgestellt.
Laut Klage hatte die Musikindustrie die Tauschaktivitäten eines KaZaA-Users namens "Heath7" verfolgt und seine IP-Adresse eruiert. Anschließend wurde eine Vorladung an den Provider Comcast verschickt, um Namen, Post- und E-Mail-Adresse auszuforschen.
Entweder hat der Provider die IP-Adresse einem falschen User zugeordnet oder die Musikindustrie hat die falsche IP-Adresse angegeben.