25.09.2003

EU-FLUGLINIEN

Ein Flugdaten-Filter aus Österreich

Das geplante System zur Filterung jener Flugdaten [Passenger Name Records, PNR], die an das US-Ministerium für Heimatschutz geliefert werden sollen, kommt aus Österreich.

Der österreichische Vorschlag fand sowohl unter den Datenschutzbeauftragten der EU-Staaten in der so genannten Artikel-29-Gruppe Anklang, als auch unter den Fluglinien.

Vollzugriff der Heimatschützer

Hintergrund ist, dass der gegenwärtige Vollzugriff der US-Heimatschützer auf die Daten von Lufthansa, British Airways, Iberia und Air France so rasch wie möglich durch ein "Push-System" ersetzt werden soll.

Durch die derzeit praktizierte Datenweitergabe verstoßen diese Fluglinien permanent gegen nationale Gesetze wie auch gegen die EU-Direktive zum Datenschutz.

Ein einfaches "Push-System" wie etwa E-Mail ist das unter der Leitung des "Chief Information Officer" im Bundeskanzleramt, Reinhard Posch [betraut unter anderem mit der Konzeption der Bürgerkarte], entwickelte System freilich nicht.

Viele Daten, wenig Übereinstimmung

Bis dato gebe es nur Übereinstimmung, dass Daten, die über Weltanschauung/Religion, Gesundheit und ethnische Herkunft Auskunft geben, nicht übermittelt werden.

Alle anderen [etwa 40] Datenfelder seien ebenso noch Gegenstand von Verhandlungen wie die geplante Speicherungsdauer, so Kotschy abschließend.

Hintergrund ist, dass die US-Behörde für Heimatschutz aus den seit Monaten verfügbaren Datenmengen der großen vier EU-Fluglinien personenbezogene Dossiers erstellt, die mindestens sieben Jahre gespeichert werden sollen.

Mit verschiedenen Methoden des Data-Mining werden etwa reisende Gruppen als solche identifiziert, was bei Vielfliegern wie internationalen Managern recht einfach ist. Dasselbe System soll auch zur Ergreifung reisender Terroristen führen.