Vor Arbeitskampf bei Deutscher Telekom
Gewerkschaft bereitet Urabstimmung vor
Der Vorstand der Deutschen Telekom [DT] müsse seine Pläne aufgeben, 50.000 Mitarbeiter in Servicegesellschaften auszugliedern. "Das ist die Aufgabe, die wir bewältigen müssen", sagte Frank Bsirske, Chef der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, am Freitag bei einer Gewerkschaftskonferenz in Bamberg.
"Der Fehdehandschuh ist hingeworfen vom Vorstand des Unternehmens. Wir nehmen den Fehdehandschuh auf und gehen mit euch in die Urabstimmung und den Arbeitskampf", rief der Gewerkschafter den Delegierten zu.
Seit Wochen Warnstreiks
Bei der DT gibt es bereits seit Wochen Warnstreiks. Auch am Freitag beteiligten sich wieder rund 1.450 Beschäftigte, darunter auch Monteure und Call-Center-Mitarbeiter, an den eintägigen Arbeitsniederlegungen.
Die DT will die Beschäftigten in drei neue Servicegesellschaften ausgliedern, wo sie länger arbeiten und weniger verdienen sollen, um den Konzern wettbewerbsfähiger zu machen. Unabhängig von der weiteren Entwicklung hält die DT an dem Starttermin 1. Juli fest.
Urabstimmung wird vorbereitet
Am kommenden Freitag soll die Große Tarifkommission von ver.di die Urabstimmung beschließen. Sollten dann 75 Prozent der Mitarbeiter zustimmen, droht der DT die größte Auseinandersetzung seit der Privatisierung im Jahr 1995.
"Der Betriebsablauf wird dann erheblich gestört", sagt ein ver.di-Sprecher. Auch wenn die Gespräche festgefahren sind, eine Lösung des Konflikts bleibt möglich. Im Umfeld der Verhandlungen wird damit gerechnet, dass die Tarifparteien spätestens beim Streik wieder in Verhandlungen eintreten werden.
(dpa)