TA schafft den Minimumtarif ab
Ab Montag bietet die Telekom Austria [TA] ihren Minimumtarif für Festnetzkunden nicht mehr an.
Geht es nach den Mitbewerbern Colt, eTel, Tele2 und UTA, soll der günstigste Grundtarif der TA aber bald wieder zurückkommen: Sie hätten die Bundeswettbewerbsbehörde schriftlich aufgefordert, tätig zu werden, so UTA-Sprecher Martin Halama.
Die TA nutzt demnach ihre marktbeherrschende Stellung zur Verzerrung des Wettbewerbes.
Bis spätestens Mitte Oktober sollte eine Antwort auf das Begehren der wichtigsten Mitglieder des Verbandes Alternativer Telekom-Netzbetreiber [VAT] vorliegen, schätzt Halama. Bleibe dieser Schritt erfolglos, dann folge eine Klage beim Kartellgericht.
Verband Alternativer Telekom-NetzbetreiberDrei Euro mehr
Die TA hatte Ende Juli bekannt gegeben, dass Kunden des für Wenigtelefonierer konzipierten Minimumtarifs [14,38 Euro im Monat] automatisch auf das Gebührenmodell mit nächsthöherer Grundgebühr, den Standardtarif [17,44 Euro im Monat], umgestellt werden.
Der Schritt war zuvor von der Regulierungsbehörde RTR genehmigt worden. Nach Branchenschätzungen sind davon bis zu 1,5 Mio. Konsumenten betroffen.
Die TA argumentiert die Preissteigerung mit einer zu geringen Kostendeckung des Minimumtarifs. Immer mehr Kunden hätten die niedrige Grundgebühr gewählt, dann aber günstig über alternative Anbieter [Carrier Preselection] telefoniert, so die TA damals.
TA-TarifeWer profitieren soll
Profitieren werden von der Änderung laut TA die rund 220.000 grundgebührenbefreiten Kunden.
Sie können zusätzlich zu ihrer Grundgebührenbefreiung wie bisher auch nach der Umstellung in den Standardtarif weiterhin eine Stunde tagsüber [montags bis freitags 8.00 bis 18.00 Uhr] in der 50-km-Zone gratis telefonieren und zahlen für alle weiteren Gespräche um durchschnittlich rund sechs Prozent weniger Gesprächsgebühren, so die TA.