Telefonica kontrolliert Telecom Italia
Ein Konsortium um den spanischen Telekom-Konzern Telefonica übernimmt die Kontrolle über die Telecom Italia.
Die Bietergruppe erwirbt für 4,1 Milliarden Euro in Bar die Olimpia-Holding, die den fünftgrößten Telekommunikationskonzern Europas kontrolliert.
An dem Konsortium sind neben Telefonica die italienischen Unternehmen Generali, Mediobanca, Intesa Sanpaolo und Benetton beteiligt. Damit werden auch Forderungen der italienischen Regierung erfüllt, die sich für den Verbleib des nach Partnern Ausschau haltenden Telekommunikationskonzerns in heimischer Hand eingesetzt hatte.
An der Telecom Italia zeigte sich auch der mexikanische Rivale America Movil interessiert.
Verkauf bis Herbst
Olimpia ist bisher in Besitz von Pirelli und Benetton-Familie. Pirelli rechnet mit einem Abschluss des Verkaufs bis Oktober. Er werde daraus 3,3 Milliarden Euro einnehmen, teilte der Konzern mit.
Die Investoren
Telefonica führt den Angaben nach das Konsortium mit einem Anteil von 42,3 Prozent an. Dafür zahlt das Unternehmen gut 2,3 Milliarden Euro. Zudem werden die Spanier zwei Posten im Verwaltungsrat bei Telecom Italia besetzen.
Italiens größter Versicherer Generali ist mit 28,1 Prozent beteiligt, die Banken Mediobanca und Intesa Sanpaolo mit je 10,7 Prozent und das Modehaus Benetton mit 8,2 Prozent.
Das Geschäft bewertet die Telecom-Italia-Aktien mit 2,82 Euro, erklärte Intesa. Weitere Investoren aus Italien könnten möglicherweise später zu dem Konsortium hinzustoßen. Die Bank selbst zahle für ihren Anteil 522 Millionen Euro.
America Movil hatte zusammen mit dem US-Telekom-Riesen AT&T exklusive Gespräche mit Pirelli geführt. Die US-Amerikaner haben sich aber aus dem Bieterrennen verabschiedet und America Movil wollte nach anderen Partnern für eine Übernahme von Telecom Italia suchen.
(APA | Reuters)