Klapp- und Knipshandys sind Pflicht
Wer keine Klapp- und Knipshandys produziert, den bestraft der Weltmarkt. Diese Erkenntnis veranlasst Siemens zu einer Restrukturierung der Handysparte.
Die Planspiele drehten sich um die mögliche Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens für Handys, berichtete das "Handelsblatt".
Als mögliche Partner werden das südkoreanische LG Electronics und NEC aus Japan genannt. Vorbild könnte das vor vier Jahren gegründete PC-Joint-Venture Fujitsu Siemens sein, an dem beide je 50 Prozent halten.
Keine Klapphandys haben ...
So fehlten von Anfang an im Siemens-Sortiment in Asien enorm
beliebte aufklappbare Handys, die etwa Samsung hohe Zuwachsraten
sichern.
... wird mit Marktanteilsverlust bestraft
Der Siemens-Anteil am weltweiten Handymarkt war Ende des zweiten Quartals 2003 auf sieben Prozent von zuvor acht Prozent gesunken.
Während andere im Vergleich zum Vorjahresquartal zweistellige Zuwachsraten hinlegten, verzeichnete Siemens ein Minus von zwei Prozent.
Die Nummer zwei auf dem Weltmarkt liegt bereits Monate hinter Nokia, Samsung, Sony Ericcson, LG und Sanyo, berichtete das "Wall Street Journal".
Ohne Kamerahandys ...
Motorola wiederum hat immer noch keine Kamerhandys und wird im
Weihnachtsgeschäft mit maximal einem Stück vertreten sein.
... kein Weihnachtsgeschäft
Weltweit wurden im ersten Halbjahr 2003 25 Mio. Kamerahandys ausgeliefert Für das Gesamtjahr rechnet man mit 65 Mio. Stück. Das sind nach Darstellung der Marktforscher von Strategy Analytics 13 Prozent des globalen Handymarktes.
Motorola-Konzernchef Christopher Galvin war wegen Unstimmigkeiten mit dem Verwaltungsrat vor wenigen Tagen zurückgetreten. Unter Galvins sechsjähriger Leitung verlor der ehemals weltgrößte Handyhersteller die Marktführerschaft an Nokia.