Großaktionär setzt Motorola unter Druck

unzufrieden
01.05.2007

Kritik an Unternehmensführung

Der US-Milliardär Carl Icahn fährt in seinem Kampf um Einfluss bei der angeschlagenen US-Handyfirma Motorola schwere Geschütze auf. In einer ganzseitigen Anzeige im "Wall Street Journal" [Dienstag-Ausgabe] wirft der Investor dem Management einen "bedenklichen Mangel an Überblick und Führung" vor.

"Alice im Wunderland"

Äußerungen von Firmenchef Ed Zander scheinen direkt aus "Alice im Wunderland" zu stammen, schrieb Icahn in dem Brief an die Motorola-Aktionäre weiter. Er wolle einen einzigen Sitz im Führungsgremium und nicht etwa die komplette Kontrolle über die Firma, versicherte Icahn.

Icahn und seine Verbündeten halten mit 68 Millionen Aktien im Wert von etwa 1,2 Milliarden Dollar [rund 880 Mio. Euro] rund drei Prozent an Motorola. Icahn übt bei Firmen oft massiven Druck auf das Management aus, mehr für den Aktienkurs zu tun.

Motorola hat derzeit sehr unter dem Preiskrieg in der Branche zu leiden: Am Jahresanfang rutschte der Konzern in die roten Zahlen. In den vergangenen fünf Monaten haben die Aktien deshalb rund ein Drittel ihres Wertes eingebüßt.

(APA | Reuters)