TA-Zerschlagung ist "interessant"
"Im Konjunkturpaket der Bundesregierung wird auch eine stärkere Förderung für das Internet-Breitband enthalten sein", erklärte Infrastrukturminister Hubert Gorbach [FPÖ] Montagabend am Rande des IIR-Fachkongresses tel.con 2003.
Details wollte Gorbach vor entsprechenden Gesprächen mit Finanzminister Karl-Heinz Grasser nicht nennen.
Weiters kündigte Gorbach einen Ausbau der Forschung "im Bereich Internet" an.
In Österreich soll die Versorgung mit leistungsfähigen Internet-Verbindungen unter anderem mit der "Breitband-Initiative" der Regierung gefördert werden. Seit Mai sind daher neu angemeldete Breitbandzugänge steuerlich absetzbar. Diese Maßnahme hat sich allerdings - wie schon erwartet - als nicht sonderlich effizient erwiesen.
Breitbandinitiative ohne EffektTA-Zerschlagung "interessant"
Die von einigen Mitbewerbern des Ex-Monopolisten Telekom Austria [TA] geforderte Trennung zwischen Infrastruktur und Diensten der TA findet Gorbach "interessant", schließlich sei er "aus persönlicher Leidenschaft für eine klare Transparenz".
Das habe er auch schon im Falle der ÖBB-Reform gezeigt - auch wenn ÖBB und TA nicht miteinander zu vergleichen seien, so der Minister. Als Empfehlung für die TA wollte Gorbach seine Aussagen aber nicht verstanden haben.
Zum neuen Telekom-Gesetz [TKG] meinte der Minister, dass sich die runden Tische mit den Betreibern sehr bewährt hätten und auch in Zukunft weiter stattfinden sollen.
Neues Telekom-Gesetz beschlossenTA fehlen Investitionsmittel
"Die Schieflage im Internet-Markt wird immer stärker" kritisierte erst am Montag der Generalsekretär der alternativen Internet-Provider [Internet Service Provider Austria/ISPA], Kurt Einzinger, die österreichische Regulierungspolitik und die TA.
Im Rahmen der tel.con 2003 sagte Einzinger, das Internet sei zu Beginn der Telekom-Regulierung Ende der 90er Jahre "liberalisierter als jetzt" gewesen.
TA-Vorstand Rudolf Fischer sieht hingegen im Internet-Bereich keinen Regulierungsbedarf. Vielmehr könne man den Breitbandmarkt durch verstärkte Investitionen - und dafür fehlen laut Fischer der TA die Mittel - und Änderungen in der bisherigen Tarifpolitik fördern.
Unterstützung bekam Fischer vom Leiter der Regulierungsbehörde RTR, Georg Serentschy, der die Streichung des Minimumtarifes der TA verteidigte.
Provider kritisieren Regierungspolitik