DT: Zeichen stehen auf Streik
Die Gewerkschaft ver.di erhält im Konflikt mit der Deutschen Telekom [DT] über die geplante Auslagerung von 50.000 Mitarbeitern von der Großen Tarifkommission grünes Licht für eine Urabstimmung.
Ab Montag sollen die Mitarbeiter der Deutschen Telekom drei Tage lang ihr Votum abgeben, wie ver.di-Verhandlungsführer Lothar Schröder sagte. Am Donnerstag könne das Ergebnis bekannt gegeben werden.
Erster Streik seit Privatisierung
Schröder gab sich zuversichtlich, dass die Urabstimmung ein Erfolg wird. "Die Zeichen bei der Deutschen Telekom stehen auf Sturm", sagte er. Es wäre der erste Streik seit der Privatisierung des Unternehmens.
Angebot abgelehnt
Im Konflikt über die Ausgliederung von 50.000 Mitarbeitern in konzerneigene Gesellschaften hatte ver.di ein nachgebessertes Angebot der DT abgelehnt und die Urabstimmung empfohlen.
Die Gewerkschaft hält die Auslagerung für nicht geeignet, die Serviceprobleme der DT zu lösen und damit den Kundenschwund zu stoppen, und hatte einen umfassenden tariflichen Schutz für die betroffenen Mitarbeiter gefordert. Das Angebot der Konzernspitze war am Mittwoch ausgelaufen.
DT-Chef Rene Obermann hatte auf der Hauptversammlung die weitere Gesprächsbereitschaft signalisiert. Gleichzeitig drohte er aber, die Deutsche Telekom müsse nun einen Verkauf von Teilen der Servicebereiche an Dritte prüfen.
Unabhängig davon hält das Management am Plan fest, die neuen Servicegesellschaften zum 1. Juli zu installieren. Gegen einen Streik will es juristische Mittel prüfen.
(Reuters)