Die IT-Woche im Überblick

05.05.2007

Eine Elefantenhochzeit in der europäischen Telekom-Branche, der Absturz des europäischen Satelliten-Navigationssystems Galileo, ein User-Aufstand bei Digg.com und Kratzer am Öko-Image von Apple - das war die Woche von 29. April bis 5. Mai.

Eine Elefantenhochzeit brachte Anfang der Woche Bewegung in der europäischen Telekom-Branche: der Einstieg der spanischen Telefonica bei der Telecom Italia.

Über eine Bietergruppe mit italienischer Beteiligung [Generali, Mediobanca, Intesa Sanpaolo und Benetton] erwarb die Telefonica für 4,1 Milliarden Euro in bar die Olimpia-Holding, die den fünftgrößten Telekommunikationskonzern Europas kontrolliert.

Kein europäisches Signal aus dem All

Während das russische Satelliten-Navigationssystem GLONASS, wie nun offiziell bestätigt wurde, mit massiven Überalterungsproblemen kämpft, kommt ein anderes erst gar nicht in den Orbit.

Der geplante Aufbau des europäischen Satelliten-Navigationssystems Galileo steht auf der Kippe und eine Neuausschreibung steht bevor. Denn die beteiligten Unternehmen drohen mit dem Ausstieg.

Ursprünglich sollte das System im Jahr 2010 in Betrieb gehen. Ein Starttermin scheint nun so weit entfernt wie nie zuvor.

Bei GLONASS sind laut einem Bericht derzeit nur zwölf der 19 Satelliten funktionsfähig. Fünf weitere Trabanten sind so veraltet, dass sie bis 2008 ausfallen werden.

Kundenproteste gegen vollgemüllte Neu-PCs

Den Nerv vieler PC-Neukäufer traf der Ruf nach einem "sauberen" Windows auf neu erworbenen Computern.

Denn auf den Rechnern findet sich jede Menge vorinstallierte Extra-Software, die keiner haben will.

Will man den Icon-überladenen Desktops mit einer Neuinstallation zu Leibe rücken, mangelt es oft auch noch an einer "frischen" Kopie des Betriebssystems.

Stattdessen gibt es Recovery-Partitionen oder es liegen Wiederherstellungs-CDs bei, die das System auf genau den Stand bringen, wie es ausgeliefert wurde - mit all der ungewollten Extra-Software an Bord.

User-Aufstand bei Digg.com

Die kollektive US-Nachrichten-Website Digg.com rief Mitte der Woche eine Palastrevolution hervor.

Nachdem ein Beitrag auf Digg gelöscht wurde, weil dieser einen Schlüssel zur Dechiffrierung von HD-DVDs enthielt, protestierten die verärgerten Nutzer, indem sie den entsprechenden Link zu Tausenden wieder einstellten.

Die Betreiber kapitulierten nach dem User-Aufstand und erklärten, die Aktion der Leser habe gezeigt, dass diese lieber wollten, dass Digg kämpfend untergehe, als sich dem Druck einer mächtigen Industrie zu beugen.

Öko-Bewusstsein bei Apple

Bei Apple erlitt das eigene Nobel-Image einige Kratzer. Nach einem traurigen letzten Platz beim Greenpeace-Ranking zum umweltbewussten Verhalten von Elektronikproduzenten reagierte der Konzern und stellte mehr Umweltfreundlichkeit durch Verzicht auf toxische Chemikalien und mehr Recycling in Aussicht.

Auch Greenpeace reagierte und besserte das Ranking nach, doch selbst unter Berücksichtigung der neuen Öko-Initiative erreichte Apple nur die Hälfte der derzeit möglichen Umweltpunkte und handelte sich erneut eine Rüge der Umweltschutzorganisation ein.

Mobilfunker kassieren diesen Sommer noch

Auch das Feilschen um die Roaming-Entgelte bei Mobilfunkgesprächen ging diese Woche weiter.

Zwar stehen die Gebühren noch immer nicht fest, doch eines scheint klar: In den Sommerferien werden Handynutzer wohl noch nicht in den Genuss günstigerer Tarife kommen.