03.10.2003

EU VERSUS USA

Flugdaten-Affäre wird zum Krimi

"Wir hoffen natürlich auf eine Übereinkunft mit den USA, aber wenn es nicht gelingt, dann werde ich verlangen, dass die Weitergabe von EU-Passagierdaten an die USA eingestellt wird", sagte Hubert Pirker, Sicherheitssprecher der konservativen Fraktion [EDP] im EU-Parlament, am Donnerstag zur fuZo.

Diese Übereinkunft über die Weitergabe von Daten über die Passagiere von Transatlantikflügen werde sich an europäischen Gesetzen orientieren, namentlich an der EU-Direktive zum Datenschutz. "Das EU-Parlament hat sich auf die Hinterfüße gestellt", so der österreichische Abgeordnete weiter, um den gegenwärtigen, rechtsfreien Zustand zu beenden.

Mit Kommissar Frits Bolkestein sei man übereingekommen, dass von der EU-Kommission nun festgelegt werde, welche der von den US-Heimatschutzbehörden geforderten Daten unter welchen Bedingungen geliefert werden könnten - ohne dabei gegen die EU-Datenschutzrichtlinie zu verstoßen. Das sei der wichtigste Punkt.

Deadline diesmal von der EU

Der rechtsfreie Zustand, nämlich dass die US-Behörden seit Monaten direkten Zugriff auf die Datenbanken der vier größten EU-Fluglinien haben, müsse beendet werden, sagte Pirker.

Deshalb nehme man die neue Deadline sehr ernst. Mit 1. Dezember müsse eine Einigung gefunden werden, ansonsten sei die Datenweitergabe seitens der EU-Fluglinien an die USA einzustellen.

Gegen die Vorgehensweise der EU-Kommission, die Lufthansa, Air France, Iberia und BA geraten hatte, den US-Behörden Zugriff auf ihre Passagier-Datenbanken zu geben und damit EU-Gesetze zu verletzen, hatte Pirker im April 2003 geklagt.