Deutsche Telekom klagt Gewerkschaft
Der Streit über die Ausgliederung von 50.000 Mitarbeitern der Deutschen Telekom [DT] eskaliert - die DT sichert sich Schadenersatzansprüche.
Noch bevor die Gewerkschaften ver.di und DPV am Montag mit Urabstimmungen über einen Streik begannen, machte die Deutsche Telekom [DT] Ernst mit ihrem angedrohten Gang vor Gericht.
"Wir haben am Freitag Feststellungsklage beim Arbeitsgericht Bonn eingereicht", sagte ein Unternehmenssprecher.
Damit will der Konzern die Grundlage für mögliche Schadenersatzansprüche an ver.di schaffen. Die DT hält die Proteste für rechtswidrig.
Mit dem Konzernumbau sollen Kosten gesenkt werden, die Mitarbeiter sollen länger arbeiten und dafür weniger verdienen.
Ver.di will "Streikfreigabe"
Ver.di hat von weiteren Warnstreiks begleitet die rund 40.000 Mitglieder der DT-Festnetzsparte zur angekündigten Urabstimmung über einen Streik aufgerufen.
Bis Mittwoch hofft die Gewerkschaft, ein Quorum von 75 Prozent zu überschreiten. In diesem Fall plant ver.di den ersten Arbeitskampf seit der Privatisierung der DT.
Nicht alle dürfen streiken
Rund die Hälfte der zur Abstimmung aufgerufenen Beschäftigten sind allerdings Beamte, die nicht streiken dürfen und nach dem Willen der Gewerkschaft lediglich ihre Solidarität mit den übrigen Mitarbeitern bekunden sollen. Dem Aufruf schloss sich auch die Kommunikationsgewerkschaft DPV an.
Nach ver.di-Angaben legten am Montag rund 13.000 Beschäftigte der DT vorübergehend die Arbeit nieder.
Die Abstimmung läuft bis Mittwoch, das Ergebnis will ver.di Donnerstagmittag bekannt geben. Am Vormittag veröffentlicht die DT ihre Geschäftszahlen zum ersten Quartal. Der Konzern dürfte an diesem Tag auch über sein weiteres Vorgehen in dem Konflikt informieren.
(Reuters)