Google weiter auf Einkaufstour
Das US-Internet-Unternehmen Google will künftig vor allem mit kleineren Zukäufen wachsen und sich weiterhin auf die Geschäftsfelder Suche, Werbung und Anwendungen konzentrieren.
"Wir gehen mit dem Kauf von 'echten Unternehmen' gelassener um als vor einigen Jahren", sagte der Chef des Internet-Konzerns, Eric Schmidt, am Donnerstag am Rande der jährlichen Google-Aktionärsversammlung in Anspielung auf die jüngsten Milliardenübernahmen des Unternehmens.
Große Firmen wie DoubleClick und YouTube würden nicht primär gekauft, um den Konkurrenten zuzusetzen, sondern um gezielt ein Portfolio an Aktivitäten aufzubauen.
Ein Zukauf pro Woche
Die Übernahme kleiner Firmen bleibe aber weiter die übliche Vorgehensweise, um neue Technologien und talentierte Mitarbeiter zu bekommen.
Im Moment kaufe Google etwa ein Mal die Woche ein Start-up-Unternehmen.
Im November vergangenen Jahres bezahlte Google 1,65 Milliarden Dollar für die populäre Videoplattform YouTube. Im vergangenen Monat kam dann die Ankündigung, dass die Online-Werbefirma DoubleClick für 3,1 Milliarden Dollar übernommen werden soll. Das wäre die größte Übernahme in der Google-Geschichte.
Von Keyhole bis Urchin
Als Beispiel für kleinerer Firmen, die aufgekauft worden seien, verwies Schmidt auf Keyhole - die Grundlage von Google Earth - und Urchin, heute Google Analytics.
Solche Firmen seien vergleichsweise günstig übernommen worden in der Hoffnung, dass sie später Milliardenumsätze erzielen würden, sagte Schmidt.
Zuletzt kaufte Google etwa auch die In-Game-Werbefirma Adscape Media und das schwedische Software-Unternehmen Marratech.
Suche, Werbung und Anwendungen
Google will sich auch weiter auf die Trias "Search, Ads and Apps" [Suche, Werbung und Anwendungen] beschränken.
Nutzergenerierte Inhalte im Fokus
Inhalte will Google auch künftig nich produzieren: "Wir haben uns entschieden, uns auf Inhalte zu konzentrieren, die vom Benutzer geschaffen werden", sagte Schmidt.
Allerdings erklärte im gleichen Gespräch der Mitbegründer und Hauptaktionär von Google, Larry Page, dass der Konzern dabei helfen könnte, den Journalismus für mehr Teilnehmer zu öffnen.
"Es gibt nur eine kleine Zahl von Leuten, die das tun, was Sie tun", sagte er. "Gemessen an Ihrem Einfluss und den guten Dingen, die Sie tun, ist diese Zahl vermutlich zu klein."
Im ersten Quartal dieses Jahres hat Google eine Milliarde Dollar Gewinn eingefahren und seinen Umsatz kräftig gesteigert - fast ausschließlich mit Werbeeinnahmen.
(futurezone | Reuters)