Spam sprunghaft angestiegen

13.05.2007

Die Zahl der Spam-E-Mails hat sich in den vergangenen zwölf Monaten verdoppelt. Laut einem Virenspezialisten sind bereits 90 Prozent aller E-Mails Spam. Das Geschäft mit den unerwünschten Werbemitteilungen brummt.

Schon im Juni 2006 hätte es einen sprunghaften Anstieg gegeben, der bis jetzt angehalten habe, sagte Thomas Mandl, technischer Leiter des Sicherheitssoftware-Unternehmens Ikarus.

Auch Aktien-Spam hat stark zugenommen

Zugenommen haben in den vergangenen zwei Monaten auch Mails mit so genannte Penny-Stock-Options. In diesen Nachrichten sollen User zum Kauf von billigen, wertlosen Aktien überredet werden, erklärte der Experte.

Fallen genug Personen auf das vermeintlich lukrative Geschäft herein, steigt der Wert der Aktie und die Urheber der Nachricht können ihre Anteile Gewinn bringend verkaufen.

Die US-Finanzmarktaufsicht [SEC] geht mit der "Operation Spamalot" gegen die berüchtigten Aktien-Spammer vor. Im März wurden von Spammern beworbene Wertpapiere von 35 Firmen aus dem Handel genommen.

Geschäft brummt

Grund für die enorme Zunahme von Spam-Mails, ist das lukrative Geschäft mit dem Versand, erklärte Mandl. "Mittlerweile lässt sich das recht gut finanzieren." Es gebe komplette Business-Modelle, mit denen Geld verdient werden kann.

Dabei würden zum Beispiel Spammer beauftragt, für Produkte zu bewerben. Wird eine bestimmte Zahl der Spam-Mails gelesen oder sogar beantwortet, wird bezahlt. "Der Schwarzmarkt blüht wirklich auf", meinte der Experte.

Ein Dollar für 1.000 geöffnete Mails

Für 1.000 geöffnete Mails werde etwa ein US-Dollar [knapp 0,75 Euro] bezahlt, so der Experte. Schafft es ein Spammer, bei eben so vielen Computern Spyware zu installieren, erhält er 15 US-Dollar [rund elf Euro].

Die höchste Summe gibt es, wenn Internet-User zum Besuch einer Homepage verleitet werden: Klicken 1.000 Personen einen in der Mitteilung angeführten Link an, verdient der Urheber der Nachricht 50 US-Dollar [knapp 37 Euro].

Große Probleme mit Bot-Netzen

Große Probleme beim Kampf gegen Spam und Viren bereiten den Virenspezialisten so genannte Bot-Netze, bei denen fremde Computer infiziert und von außen ferngesteuert werden.

Über diese Rechner werden dann massenhaft Nachrichten verschickt, berichtete Mandl. Meist sind die zusammen agierenden PCs dabei über die ganze Welt verstreut und können nur schwer ausgeforscht werden.

Laut Spamhouse.org verursachen rund 200 Spammer 80 Prozent des gesamten Spam-Aufkommens in den USA und Europa.

(APA)