"Video-Download-Markt in der Sackgasse"
Das US-Marktforschungsinstitut Forrester Research gibt kostenpflichtigen Video-Downloads im Netz keine Zukunft.
Der Markt, auf dem sich derzeit Anbieter wie der Apple iTunes Store und Amazons Download-Plattform Unbox tummeln, werde bereits heuer seinen Höhepunkt erreichen.
2007 sollen laut Forrester Research rund 279 Millionen Dollar mit Video-Downloads umgesetzt werden, 2006 waren es 98 Millionen Dollar. Bereits im nächsten Jahr soll laut einer am Montag veröffentlichten Studie das Umsatzwachstum jedoch empfindlich zurückgehen.
Bisher haben lediglich neun Prozent der Internet-Nutzer für Downloads von TV-Serien oder Filmen bezahlt. 2006 gaben sie durchschnittlich 14 Dollar dafür aus.
Warten auf bessere Möglichkeiten
Konsumenten würden auf bessere Möglichkeiten warten, Videoinhalte zu beziehen. Der Markt, so das Fazit des Studienautors James McQuivey, sei in einer Sackgasse.
Dazu tragen die zahlreichen unterschiedlichen Videoformate ebenso bei wie Schwierigkeiten Downloads auf TV-Geräte zu transferieren, meinten die Marktforscher.
Die Brücke zwischen Computer und TV-Gerät versucht etwa die auch in Österreich erhältliche Set-Top-Box Apple TV zu schlagen.
Kostenlose Angebote im Kommen
Langfristig werden sich kostenlose, werbefinanzierte Angebote durchsetzen. Zahlreiche US-TV-Sender stellen bereits heute ausgewählte Inhalte zum kostenlosen Abruf ins Netz.
Medienunternehmen rät der Studienautor, ihre Inhalte auf so vielen Plattformen wie möglich bereitzustellen. Besonderes Augenmerk sollte dabei Angeboten gewidmet werden, die auch den Austausch der Inhalte in Heimnetzwerken ermöglichen.
Film-Downloads aus Online-Tauschbörsen erfreuten sich im Jahr 2006 ungebrochener Popularität. Die Anzahl der Nutzer hat sich in den vergangenen beiden Jahren verdoppelt. Dass der nicht lizenzierte Download urheberrechtlich geschützter Filme und Videos ein "ernsthaftes Vergehen" sei, wollen die wenigsten Nutzer glauben.
(futurezone | Reuters)