Generationswechsel bei Intel-Notebooks

15.05.2007

Noch im Mai kommen erste Geräte mit Intels Notebook-Plattform "Santa Rosa" auf den Markt. Die neue Centrino-Generation bringt längere Akku-Laufzeiten, schnellere Drahtlosfähigkeiten sowie verbesserte Grafik - der große Performance-Sprung bleibt jedoch aus.

Die neue Mobil-Komponenten-Kombination besteht aus Core-2-Duo-Prozessoren, dem Intel-965-Chipsatz und einem WLAN-Chip nach dem Draft-N-Standard. Die TurboMemory-Technik soll zudem einen schnelleren Zugriff auf Programme ermöglichen.

Warten auf Santa Rosa mit Vista

In Erwartung der neuen Generation von Laptop-Chips flaute der Verkauf von mobilen Rechern bereits im April ab.

Laut Marktforschern wollen viele Käufer den Marktstart von Santa Rosa dazu nutzen, um ihre Hard- und Software gleichzeitig auf den neuesten Stand zu bringen. Auch die Verbreitung von Windows Vista auf Notebooks wird nach den Analysten-Schätzungen damit stark ansteigen.

Santa-Rosa-Notebooks ab Mai

Alle Hersteller haben bereits Notebooks mit der neuen Santa-Rosa-Hardware angekündigt, erste Geräte kommen noch im Mai auf den Markt.

Höherer Systemtakt

Die aufgerüstete Centrino-Plattform gibt es mit sechs verschiedenen Core-2-Duo-Prozessoren von 1,4 GHz bis 2,4 GHz [T7700] mit einem Systemtakt [Front Side Bus] von 800 MHz [bisher 667 MHz].

Bei der optionalen TurboMemory-Lösung [Codename Robson] setzt Intel ein Flash-Speicher-Modul mit 512 MB oder einem GB ein, das als zusätzlicher Zwischenspeicher dient und per PCI-Express angebunden ist.

Flash-Speicher entlastet Festplatte

Der Zustand von Anwendungen und Systemeinstellungen wird festgehalten, sodass ein schnellerer Programmzugriff möglich ist, die Festplatte weniger oft anlaufen muss und somit Strom gespart wird.

Die Rechnung geht allerdings nur in Windows Vista auf, für XP und Linux bringt TurboMemory keinerlei Performance-Nutzen.

Bessere Videowiedergabe

Der Grafikkern GMA X3100 mit 500-MHz-Takt unterstützt nun Direct-X-10 und ist kompatibel mit Vista Aero. Der Chip soll vor allem eine wesentlich bessere Bildqualität bei der Videowiedergabe bringen, zum 3-D-Gamen ist er aber weiterhin sicher keine ausreichend befriedigende Lösung.

Schnelleres WLAN-Modul

Das WLAN-Modul von Santa Rosa 4965AGN unterstützt den kommenden Drahtlosstandard IEEE 802.11n [Draft-n]. Dank weiterentwickelter Technik soll dieser die Bandbreiteneffizienz erhöhen und theoretische Datenraten von bis zu 600 MBit/s ermöglichen, mehr als das Zehnfache im Vergleich zu aktuellen Standards.

Die Verabschiedung des n-Standards soll voraussichtlich Ende 2008 erfolgen, laut Intel kann man das WLAN-Modul dann mittels Firmware-Update aktualisieren.

Großer Performance-Sprung bleibt aus

Wer sowieso einen Notebook-Kauf plant, sollte zur neueren Centrino-Plattform mit schnellem WLAN und aktuellen Prozessoren greifen. Doch sind die Performance-Vorteile zu gering, als dass sich ein vorzeitiger Gerätewechsel lohnen würde.

Verwechslungsgefahr

Vor einem Problem steht der kaufwillige Kunde zudem: die neue Santa-Rosa-Plattform lässt sich nur sehr schwer erkennen, da die Geräte-Aufkleber wie beim Vorgänger von "Centrino Duo" sprechen. Lediglich der Centrino-Schriftzug ist nun in Rosa gehalten.

Doch allein mit der Farbgebung ist noch lange nicht klargestellt, dass wirklich alle neuen Komponenten enthalten sind. Sowohl das WLAN-Modul, als auch die TurboMemory-Technik, können, aber müssen nicht Bestandteil sein. Ein genauer Blick auf die Konfiguration beugt hier Missverständnissen vor.

Mit Santo Rosa führt Intel auch das Centrino-Pro-Logo für Business-User ein, das zusätzlich einen GBit-LAN-Chip 82566MM/C und die Active Management Technologie zur besseren Fernwartung verspricht.

AMD setzt auf zuschaltbare Grafik

Auch bei der Konkurrenz sind neue Notebook-Technologien in den Startlöchern. "Noch in diesem Jahr werden wir Notebook-Prozessoren mit Hybrid-Grafik einführen. Dies bedeutet, dass man eine so genannte diskrete und eine integrierte Grafiklösung nebeneinander betreiben kann, je nach geforderter Grafikleistung", kündigt AMD-Sprecher Stephan Schwolow gegenüber ORF.at an.

Solange keine hohe Grafikleistung benötigt wird, und das Notebook im Batteriebetrieb läuft, werde nur die integrierte Strom sparende Grafikkarte aktiviert. Wird mehr Leistung erforderlich und läuft das Notebook über die Steckdose, werde die diskrete Grafik aktiviert, so Schwolow. "Dieser Wechsel passiert im laufenden Betrieb."

Neuer Mehrkern-Prozessor 2008

Außerdem plant AMD für nächstes Jahr unter dem Codenamen "Griffin" einen speziell für Notebooks entwickelter Prozessor, der die "Split Power Plane"-Technik nutzen wird. Das erlaubt dem Mehrkern-Prozessor, auf verschiedenen Spannungen und Taktraten, also effizienter im Sinne von weniger Stromverbrauch und weniger Abwärme zu arbeiten.

(futurezone | Reuters | CNET | IDG)