13.10.2003

DEBATTE

Steuersenkung für Breitband gefordert

Die steuerliche Förderung von neu installierten Internet-Breitbandanschlüssen seit April 2003 stößt beim Fachverband der Telekom-Unternehmen in der Wirtschaftskammer [WKÖ] auf heftige Kritik:

"Wir begrüßen grundsätzlich jede Form der Förderung neuer und innovativer Breitbandtechnologien", stellt Alfreda Bergmann-Fiala, Obfrau des Fachverbandes, klar.

Der Entwurf der Lohnsteuer-Richtlinien 2002 des Finanzministeriums zur steuerlichen Begünstigung von Breitband-Internet-Anschlüssen beinhaltet allerdings aus Sicht der heimischen Telekom- und Rundfunkwirtschaft gravierende Mängel.

Die Bandbreite der vorgesehenen Konkretisierung zur Förderung von Breitband-Internet reicht demnach "von skurril bis kontraproduktiv".

Mehrwertsteuer senken

Wesentlich effizienter als die derzeitigen Nutzer- und zeitbeschränkten Maßnahmen wäre aus Sicht der Telekommunikations- und Rundfunkwirtschaft eine generelle Reduktion des Merhwertsteuersatzes auf Breitbandzugänge:

"Damit würden nicht nur alle Kunden gleich behandelt, sondern im Gegensatz zu der im Entwurf vorgesehenen Regelung auch die Aspekte der Sozialverträglichkeit berücksichtigt werden", so Bergmann-Fiala.

Breitbandinitiative ohne Effekt

Auch nach Meinung des Providerverbandes ISPA ist die bisherige Breitbandförderung nicht genügend.

ISPA-Präsident Johannes Schwertner erklärte jüngst dazu, dass die steuerliche Förderung zu kurz greife: Sie sei nur für Personen mit entsprechendem Einkommen interessant und schließe viele mit wenig Einkommen aus, die aber wichtig für die Entwicklung des Internet-Marktes seien.

Die Förderung müsse erweitert werden, soll sie erfolgreich werden, so Schwertner.