Warner Music klagt Social-Networking-Site
Der Musikkonzern Warner Music will von den Betreibern der Online-Community Imeem Schadenersatz.
Am Mittwoch brachte Warner Music vor einem Bezirksgericht in Los Angeles Klage gegen Imeem ein. Die Nutzer der Social-Networking-Site würden Warner-Inhalte ohne Erlaubnis des Konzerns veröffentlichen, hieß es in der Klage.
Warner will nun die Nutzung der Inhalte auf Imeem vom Gericht stoppen lassen und fordert pro veröffentlichtes Video oder Song 150.000 Dollar [110.800 Euro] Schadenersatz.
Imeem, das 2006 gestartet ist, hat nach eigenen Angaben rund 16 Millionen aktive Nutzer. Zu den Geldgebern der Site zählt unter anderem die Risikokapitalfirmen Sequoia Capital.
Keine Filtersysteme
Imeem würde Millionen von Nutzern dazu ermutigen, nicht lizenzierte Warner-Inhalte zu kopieren, zu adaptieren und untereinander auszutauschen.
Die Betreiber der Online-Community hätten es darüber hinaus unterlassen, Filtersysteme in die Site zu implementieren, mit denen die Veröffentlichung urheberrechtlich geschützter Inhalte unterbunden werden könnte.
Warner Music ist nicht der erste Musikkonzern, der gegen die Veröffentlichung seiner Inhalte auf Social-Networking-Sites vorgeht. Im vergangenen November klagte Universal Music MySpace wegen Urheberrechtsverletzungen. MySpace setzt mittlerweile jedoch auf Filtersysteme, um die Veröffentlichung nicht lizenzierter urheberrechtlich geschützter Inhalte durch seine Nutzer zu unterbinden.
Lizenzvereinbarung mit YouTube
Mit dem Imeem-Konkurrenten YouTube hatte Warner Music ebenso wie die Labels Universal Music und Sony BMG bereits im vergangenen Herbst eine Lizenzvereinbarung abgeschlossen, die eine Teilung der Werbeeinnahmen aus den auf der Plattform veröffentlichten Inhalten des Musikkonzerns vorsieht.
Den Musikkonzernen wurden darüber hinaus nach Angaben von unternehmensnahen Quellen Anteile an YouTube übertragen.
Der YouTube-Eigentümer Google wurde Mitte März vom US-Medienkonzern Viacom wegen Urheberrechtsverletzungen auf Schadenersatzzahlungen in der Höhe von einer Milliarde Dollar geklagt.
(futurezone | Reuters)