Napster weiter in den roten Zahlen
Der Abo-Musikdienst Napster schreibt weiterhin Verluste, konnte jedoch die Kundenzahl im vergangenen Jahr steigern.
Als Online-Tauschbörse war Napster ein Renner, mit einem kommerziellen Abo-Modell will das Geschäft jedoch nicht so recht anspringen.
Für das am 31. März abgeschlossene Geschäftsjahr meldete der einstige Schrecken der Musikindustrie einen Verlust von 36,8 Millionen Dollar (27,2 Mio. Euro) bei 111,1 Millionen Dollar Umsatz. Immerhin war das Minus damit deutlich geringer als im Vorjahr mit 54,9 Millionen Dollar.
Mehr Kunden
Der Umsatz legte um 17 Prozent zu, wie das Unternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss berichtete. Die Kundenzahl sei binnen eines Jahres um 37 Prozent auf 830.000 gestiegen.
Als Online-Tauschbörse verzeichnete Napster Anfang des Jahrzehnts mehr als 38 Millionen Nutzer.
Die großen Musikkonzerne, die solche Tauschbörsen für den Niedergang ihres Geschäfts mit verantwortlich macht, erzwangen vor Gerichten die Schließung des "alten" Napster.
Dem Medienkonzern Bertelsmann, der sich im Jahr 2000 bei Napster einkaufte, hängen die rechtlichen Auseinandersetzungen um die einstige Online-Tauschbörse bis heute nach. Erst vor kurzem einigte sich Bertelsmann mit dem Musikkonzern Warner Music auf die Zahlung von 110 Millionen Dollar.
Musik gegen Gebühr
Inzwischen wird unter der bekannten Marke ein Abo-Dienst angeboten, bei dem die Kunden uneingeschränkt Musik aus dem Napster-Katalog hören können, solange sie eine feste Gebühr bezahlen.
Während Napster neben den USA, Kanada, Großbritannien und Japan seit Dezember 2005 auch in Deutschland verfügbar ist, können österreichische Nutzer auf das Angebot bisher nicht zugreifen.
(futurezone | dpa)