Mobilkom verhandelt exklusiv um MobilTel
Der zum Verkauf stehende bulgarische Handynetzbetreiber MobilTel hat den Bieterkreis auf einen exklusiven Verhandlungspartner reduziert. Wie aus "gut informierten Kreisen" zu erfahren war, soll es sich dabei um die Mobilfunktochter mobilkom austria der Telekom Austria [TA] handeln.
Der größte bulgarische Mobilfunkbetreiber befindet sich im Besitz eines Konsortiums Josef Taus, Herbert Cordt und Martin Schlaff sowie der Bawag. Zuletzt sollen sich fünf Unternehmen, unter ihnen der weltgrößte Mobilfunker Vodafone, um die Mehrheit oder die Totalübernahme der Mobiltel bemüht haben.
Der Kaufpreis der bulgarischen Mobilfunkfirma wird von Analysten auf 1,0 bis 1,5 Mrd. Euro geschätzt. TA-Chef Heinz Sundt hatte bisher immer davon gesprochen, dass er bei einem Einstieg mindestens die Mehrheit am bulgarischen Unternehmen übernehmen will.
Mobilkom expandiert weiter"Investmentstory"
Die Deutsche Bank geht unterdessen davon aus, dass die TA die Mobiltel übernehmen wird, und begründet das mit den dadurch verbesserten Ertrags- und Cash-Flow-Kennzahlen.
Gleichzeitig werde dadurch die "Investmentstory" der TA verbessert, heißt es in einer aktuellen Analyse der Deutschen Bank.
"Wir glauben, dass die Transaktion wahrscheinlich ist, da die bestehenden Anteilseigner - vor allem Österreicher - ihren Wunsch angezeigt haben, ihren Anteil zu reduzieren", so die Deutsche Bank.
Die TA sollte für die Finanzierung des Kaufes - die Deutsche Bank schätzt den Wert der Mobiltel auf 1,2 Mrd. Euro - Schulden machen, so die Deutsche Bank, da ihre Profitabilität begrenzt sei. Eine reine "Total cash return"-Strategie wurde die TA nicht von ihren Mitbewerbern unterscheiden. Aktieninvestoren würden davon profitieren.
Die TA-Gewinnschätzungen für 2003 und 2004 werden um 20 bzw. 34 Mio. Euro erhöht. Nunmehr erwartet die Deutsche Bank einen TA-Reingewinn 2003 von 98 Mio. Euro und von 167 Mio. Euro für 2004. Die Bewertung der TA und die "Hold"-Empfehlung bleiben unverändert, auch das Kursziel von 10,40 Euro.