Sms.at-Mutter an Amdocs verkauft
Der israelische Software-Konzern Amdocs hat Anfang 2007 UCP, die Mutterfirma von Sms.at und Uboot.com, für 203 Millionen Euro gekauft. Die Transaktion wurde erst jetzt bekannt.
Wie erst jetzt bekannt wurde, ist die einstige Muttergesellschaft von Sms.at und Uboot.com, die Firma UCP, zwei Jahre nach einer Fusion mit dem amerikanischen Konkurrenten Qpass zu Jahreswechsel für 275 Mio. Dollar [203 Mio. Euro] an den israelischen Software-Konzern Amdocs verkauft worden.
Österreichischer Gründer
Wie viel der österreichische Unternehmensgründer Christian Lutz [40] mit seiner jetzigen Beteiligungsfirma Azzuro und Toto Wolff [35], der mit seiner Firma march.sixteen [früher: march.fifteen] ebenfalls von Beginn an bei UCP beteiligt war, am Schluss noch an der fusionierten Qpass/UCP gehalten und am Ende tatsächlich verdient haben, gaben sie nicht bekannt.
Gestartet war UCP 1999 mit einem Startkapital von einer Mio. Schilling [72.673 Euro]. Schon nach einem Jahr war das Unternehmen mit 154 Mio. Euro bewertet. Mit 36 Mio. Euro Risikokapital der Deutschen Telekom, die am Ende ebenfalls mitgeschnitten hat, startete UCP im Jahr 2000 international mit Uboot.com.
New-Economy-Crash
Zwei Jahre später hatte die Plattform 7,5 Millionen Benutzer. 2001 kam dann der Bewertungseinbruch: Hatten Investoren zuvor die Fantasie in den reinen User-Zahlen gesehen, ging es plötzlich nur noch um realen Umsatz und operative Gewinne. UCP musste den Personalstand von 200 Mitarbeitern in sieben Ländern drastisch auf 70 reduzieren.
Sms.at und Uboot.com wurden 2003 verkauft, übrig blieb die Entwicklungsfirma UCP morgan. Lutz gründete eine Niederlassung in Übersee und ging ein halbes Jahr in die USA. 2004 fusionierte das Unternehmen mit dem US-Unternehmen QPass. Gemeinsam wurden die beiden Firmen Marktführer bei Software-Lösungen für Mobilfunktransaktionen.
Übernahmen und Übernahmen
Sms.at gehört heute zum britischen Konzern iTouch, der wiederum vor kurzem vom japanischen For-side.com-Fund übernommen wurde, und gehört nach der Österreichischen Webanalyse mit 800.000 Nutzern immer noch zu den zehn größten heimischen Internet-Plattformen. Uboot.com hat laut Lutz noch etwa zwei Millionen Benutzer. Sein Unternehmen ist an Uboot.com jetzt wieder beteiligt.
(APA)