Streik bei Deutscher Telekom geht weiter
Kommende Woche sollen erneut Tausende Mitarbeiter der Deutschen Telekom ihre Arbeit niederlegen, kündigte der Streikleiter an.
In der Woche der Entscheidung über die geplante Auslagerung von 50.000 Arbeitsplätzen bei der Deutschen Telekom [DT] will die Gewerkschaft ver.di mit unverminderten Streiks Druck machen.
"Auch am Montag werden bundesweit wieder mindestens 14.000 Beschäftigte die Arbeit niederlegen", sagte Streikleiter Ado Wilhelm. Zugleich warnte er den Konzern in scharfen Worten vor dem angedrohten Alleingang.
Warnung vor Alleingang
"Die Telekom-Führung muss ein hohes Interesse an einer Einigung haben, alles andere ist der Weg in den Abgrund", erklärte Wilhelm.
Wilhelm warnte, ein Alleingang der Konzernführung würde sich gegen die gesamte Belegschaft richten. Das Service würde sich dadurch nicht verbessern.
Über das Wochenende hätten insgesamt 1.500 Menschen gestreikt, hieß es von Seiten der Gewerkschaft. Die Betriebsablauf sei dadurch beeinträchtigt gewesen. Ver.di konnte in den vergangenen Tagen täglich bis zu 15.000 Beschäftigte für die Streiks mobilisieren.
Woche der Entscheidung
Die DT will den neuen Bereich T-Service, in dem die Mitarbeiter für neun Prozent weniger Geld länger als bisher arbeiten sollen, nach der Ablehnung von ver.di zum 1. Juli im Alleingang gründen.
Den betroffenen Beschäftigten muss der Konzern dazu noch bis zum Monatsende entsprechende Schreiben zusenden.
In dieser Woche müsste also Bewegung in die Gespräche zwischen DT und ver.di kommen, damit noch eine gütliche Einigung erzielt werden kann. "Bislang gibt es kein neues Angebot der Telekom", sagte ver.di-Verhandlungsführer Lothar Schröder.
Solidarität von anderen Bereichen
Laut Wilhelm drängen auch Mitarbeiter aus den nicht betroffenen Bereich auf eine Streikbeteiligung. Sie seien hochmotiviert und würden sich auch nicht von Einschüchterungsversuchen abhalten lassen.
Dabei nannte Wilhelm unter anderem Prämien von 300 Euro für Streikbrecher, einseitige Anordnungen der Telekom zu Notdiensten, Bedrohungen oder den Einsatz von Tankgutscheinen für Beamte.
(dpa)