Digitalfernsehen für unterwegs
Ab 60 Euro lässt sich jeder neuere Laptop zu einem tragbaren Digital-TV mit Fernbedienung aufrüsten. An die 100 verschiedene DVB-T-Sticks für die USB-Schnittstelle sind bereits zu moderaten Preisen auf dem Markt, auch unter Linux funktioniert's.
Mit dem 4. Juni wird die Umstellung von analog-terrestrischem auf digitales TV [DVB-T] auch in den Ballungszentren von Salzburg und Oberösterreich abgeschlossen sein. Der Westen Österreichs ist bereits mit DVB-T versorgt. Die Umstellung in den östlichen Bundesländern erfolgt plangemäß noch diesen Herbst.
Während DVB-H für das Handy nicht zuletzt wegen der mangelnden Endgeräte noch auf sich warten lässt, ist Digital-TV zum Mitnehmen im Westen Österreichs bereits Realität.
Die hierfür nötigen Endgeräte sind nämlich längst in großer Zahl beim Kunden in Gebrauch und bedürfen lediglich eines kleinen Upgrades in Form eines Steckmoduls für USB oder PCMCIA.
Die Dominanz der Laps
Die Rede ist von Laptops, die in den letzten beiden Jahren die Stand-PC-Sparte bei weitem überflügelt haben, in Kombination mit USB-Sticks für DVB-T.
Die Anfragen nach Laptops übertreffen jene nach PC-Systemen mittlerweile um ein Vielfaches, heißt es aus der Redaktion von Geizhals.at, ebenso hätten die österreichische Händler bereits eine ganze Menge DVB-T-Sticks im Angebot.
Anders als bei den Roll-outs neuer Mobilfunk-Services der letzten Jahre mangelt es hier nicht an Endgeräten.
96 USB-Sticks
Tatsächlich werden via Geizhals 96 Gerätchen für die USB-Schnittstelle von bekannten Herstellern von TV-Cards für PC-Systeme wie Hauppauge, MSI und Pinnacle angeboten. Dazu kommt eine Unzahl weniger bekannter Hersteller, und auch Hardware-Produzenten für Satellitentechnik wie Technisat haben mittlerweile bereits DVB-T-Sticks im Angebot.
Ein besserer Stick wie der Win TV Nova-TD von Hauppauge mit Mini-Antenne und Fernbedienung ist bereits ab 60 Euro zu haben, was für das Upgrade eines Notebooks zum tragbaren Digitalfernseher nicht eben die Welt ist.
Linux ab Kernel 2.6.x
Auch Linux-User, die bei Multimedia-Neuerungen im PC-Bereich, von der Einführung der DVD-Player angefangen, oft lange warten mussten, bis Linux-Treiber verfügbar waren, werden schon jetzt versorgt.
Linux-Distributionen ab Kernel 2.6.x enthalten bereits ein DVB-Treiber-Subsystem, nach Angaben der Entwickler von LinuxTV ist eine "beträchtliche Zahl" von Treibern für gängige DVB-T-Sticks und PCMCIA-Karten verfügbar.
Multitext, Rückkanal
Mit der Software von mimundoTV kann überdies auch der neue ORF-Multitext empfangen werden, allerdings vorerst nur unter Windows.
Ist etwa über WLAN-Internet oder das bandbreitenschwächere UMTS/HSDPA auf dem Laptop ein Rückkanal vorhanden, wird das Unterwegsfernsehen auch noch interaktiv.
Beim Symposion TVienna sind Anbieter, Praktiker und Wissenschaftler der Frage nachgegangen, was neu am neuen Fernsehen ist, und haben die Möglichkeiten des digitalen, interaktiven und mobilen TV beleuchtet.