Die IT-Woche im Überblick

26.05.2007

Die Vorratsdatenspeicherung sorgt für heftige Diskussionen, der Österreicher Peter Löscher soll Siemens aus der Krise retten und ab August soll Telefonieren zumindest im Ausland billiger werden - das war die Woche von 20. bis 26. Mai.

Breite Kritik an Vorratsdatenspeicherung

In Sachen Vorratsdatenspeicherung werden nach dem Ende der Möglichkeit zur Stellungnahme zum aktuellen Entwurf immer mehr Gegenstimmen laut.

Österreichs Datenschutzrat, der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer, die heimischen Internet-Service-Provider, aber auch die Wirtschaftskammer halten die heimische Umsetzung der Speicherung von Telekommunikationsdaten für überzogen und fordern eine Nachbesserung

In der Kritik stehen nicht nur die Kosten, bei denen bisher nicht geklärt ist, wer sie übernehmen soll, sondern auch, dass der Zugriff auf die Daten bereits ab einem Jahr Strafandrohung geplant ist.

Die Grünen planen dazu eine parlamentarische Anfrage an Verkehrsminister Werner Faymann [SPÖ].

Österreicher wird Siemens-Chef

Letzten Sonntag wurde überraschenderweise der Österreicher Peter Löscher zum neuen Siemens-Vorstandschef gewählt. Er folgt auf Klaus Kleinfeld, der im Strudel der Schmiergeldaffäre das Vertrauen des Siemens-Aufsichtsrats verloren hat.

Löscher bezeichnete seine Berufung als "Ehre": "Ich werde mich gemeinsam mit allen anderen Siemensianern dafür einsetzen, dass wir das Unternehmen weiter voranbringen", sagte Löscher unmittelbar nach seiner Ernennung.

Roaming-Senkung beschlossen

Am Mittwoch segnete das EU-Parlament die Senkung der Roaming-Tarife ab. Laut Medienkommissarin Viviane Reding könnte es billige Auslandstarife für Handygespräche im besten Fall ab August geben.

Heimische Mobilfunkbetreiber denken nun über eine Senkung der Subventionen für Handys nach.

Wer allerdings mittels UMTS-Datenkarte im Ausland im Internet surfen oder E-Mails abrufen will, muss weiterhin tief in die Tasche greifen.

Roaming-Gebühren von bis zu 15 Euro pro Megabyte Datenverkehr treiben die Handyrechnung rasch in Schwindel erregende Höhen. Abhilfe ist nicht in Sicht.

IT-Know-how aus Graz

Graz scheint derzeit das Mekka der heimischen Hochtechnologie zu sein. Nicht nur Michrosoft bezieht aus Graz Know-how [in dem Fall für seinen digitalen Kartendienst Virtual Earth], auch viele Chipfirmen sind ebendort ansässig.

Deren derzeit größtest Problem ist der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften.

Ein Spammer packt aus

Und anlässlich des EU-Spamsymposiums im Technikum Wien hatte ORF.at die Möglichkeit, mit einem ehemaligen Spammer zu sprechen und ihn nach seinen Hintergründen und Beweggründen zu fragen.

"Spammer X" verdiente durchschnittlich 350.000 Dollar mit dem Verschicken von unterwünschten Werbemails pro Jahr, hörte aber vor drei Jahre damit auf, weil er kein "asoziales Element" mehr sein wollte.