Deutsche Telekom steigt bei Jajah ein

28.05.2007

Die Deutsche Telekom [DT] geht eine strategische Partnerschaft mit dem von zwei Österreichern gegründeten Internet-Telefoniedienst Jajah ein. Die Jajah-Technologie soll der DT bei der Entwicklung neuer Dienste helfen.

Die Deutsche Telekom will über ihre Tochter T-Online Venture Fund für einige Millionen Euro eine Beteiligung im einstelligen Prozentbereich beim Internet-Telefonieanbieter Jajah erwerben, berichtete die "Financial Times Deutschland" ["FTD"] unter Berufung auf informierte Kreise.

Strategische Partnerschaft

"Ziel ist es, mit der Jajah-Technologie im Festnetz der Deutschen Telekom neue Dienste zu entwickeln", wird eine mit dem Thema vertraute Person zitiert.

Zusammenarbeit mit Intel

Jajah hatte vor kurzem den weltgrößten Chiphersteller Intel als Partner gewonnen. Von Intel Capital und zwei weiteren, noch nicht bekannt gegebenen Risikokapitalgebern erhält das Unternehmen eine Finanzspritze in Höhe von 20 Millionen Dollar.

Geplant ist, dass Jajah-Nutzer ihr herkömmliches Telefon in einen mit Intel-Chip ausgerüsteten Computer stöpseln und sofort über das Internet telefonieren können. Die nötige Technik soll in die Intel-Chips integriert werden, hieß es aus dem Unternehmen.

Jajah bietet seit rund einem Jahr einfache Lösungen für das Telefonieren über das Internet-Protokoll an, die sich ohne Software-Installation und Kopfhörer [Headset] über das herkömmliche Telefon oder das Handy nutzen lassen.

Österreichische Gründer

Das Telefonieren werde schon bald ausschließlich über das Internet stattfinden, sind sich die Unternehmensgründer Roman Scharf und Daniel Mattes sicher.

Die zwei Österreicher hatten im Oktober 2005 das Jajah gegründet, das seinen Sitz inzwischen von Wien nach Mountain View in Kalifornien verlegt hat.

Börsengang im nächsten Jahr möglich

Bis Jahresende wolle man die Kundenzahl von derzeit drei Millionen auf rund zehn Millionen steigern, sagte Scharf der Zeitung.

Scharf schloss auch einen Börsengang im Jahr 2008 nicht aus. "Wir werden entweder im Frühjahr an die Börse gehen oder eines der beteiligten Unternehmen kauft die Firma", sagte der Unternehmensmitbegründer.

Derzeit befürworte die Mehrheit der Anteilseigner jedoch den Börsengang.

Jajah ist die erste ursprünglich in Europa gegründete Firma, in die auch die renommierte Venture-Capital-Firma Sequoia aus dem Silicon Valley eingestiegen ist, die bereits zum Erfolg von Unternehmen wie Apple und Google wesentlich beigetragen hat.

(futurezone | APA | dpa)