USA gegen Chinas Galileo-Beteiligung
China beteiligt sich mit 200 Millionen Euro am europäischen Navigationssystem Galileo. Die Vereinbarung über die Kooperation soll am Donnerstag auf dem EU-China-Gipfel in Peking unterzeichnet werden - obwohl die USA das Abkommen im Vorfeld mit massiven Internventionen verhindern wollten.
Nach Informationen des "Spiegel" hat US-Präsident George W. Bush zuletzt massiv auf den amtierenden EU-Ratspräsident, den italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, eingewirkt, um das bereits vereinbarte Abkommen zu kippen.
Demnach hat Berlusconi die Unterzeichnung des Vertrages wegen vorgeblicher "technischer Probleme" von der Tagesordnung gestrichen und sie erst nach deutlichen Drohungen von Kommissionspräsident Romano Prodi stillschweigend wieder auf den Plan gesetzt.
Mit dem zivil verwalteten Navigationssystem wollen die Europäer dem amerikanischen Global Positioning System [GPS] von 2008 an Konkurrenz machen. Die Gesamtkosten werden auf drei bis 3,5 Milliarden Euro geschätzt. Mit einem System von 30 Satelliten im All soll eine Ortsbestimmung überall auf der Erde möglich werden, die noch genauer sein soll als mit dem amerikanischen GPS. Galileo Industries ist ein Gemeinschaftsunternehmen führender europäischer Raumfahrtfirmen.
EU und China kooperieren im All"Beträchtlicher" Beitrag Chinas
Der Leiter der EU-Delegation in der chinesischen Hauptstadt, Klaus Ebermann, bezeichnete Chinas Beitrag am Montag vor Journalisten in Peking als "beträchtlich".
Zu dem eintägigen Treffen reisen Berlusconi, Prodi sowie der Außenpolitiker Javier Solana nach Peking.