MS will Apple multimedial überholen
Microsoft-Gründer Bill Gates hat am Montag nicht nur einen Ausblick auf das nächste Windows-Betriebssystem gegeben, sein Konzern hat auch Pläne für einen weiteren Einstieg in die Unterhaltungselektronik konkretisiert.
Neben der Xbox und einem speziellen Multimedia-PC soll ein tragbarer Musik- und Video-Player dabei eine tragende Rolle übernehmen. Dazu will der Konzern allerdings nur die passende Software anbieten, die Geräte sollen von Partnerfirmen wie Tatung, Creative, Sanyo und Samsung kommen.
Der schon einmal für das Weihnachtsfest unter dem Namen "Media2Go" angekündigte Player soll jetzt allerdings "Portable Media Center" heißen, erst Mitte 2004 auf den Markt kommen - und von der ursprünglichen Zusammenarbeit mit Intel war jetzt zumindest nicht mehr die Rede.
Das entsprechende Betriebssystem hat unterdessen den etwas sperrigen Namen "Windows Mobile Software for Portable Media Centers" bekommen.
Gates hat bereits Anfang des Jahres zur Consumer Electronics Show [CES] eine Reihe von Gadgets angekündigt, die das Repertoire des Konzerns deutlich erweitern und damit die Abhängigkeit vom PC-Markt verringern sollen.
Media2Go angekündigtIn Apples Fußstapfen
Der neue Microsoft-Player wird allgemein als Antwort auf Apples iPod verstanden, auch wenn dieser bisher noch nicht für das Abspielen von Videos ausgelegt ist - ein Update, das von den Apple-Fans aber seit geraumer Zeit erwartet wird.
Details zu den Microsoft-Playern wurden noch nicht bekannt, der Konzern sprach lediglich davon, dass man "Tausende" Stunden Musik speichern könne, und zwar nicht nur im eigenen Format "Windows Media 9 Series", sondern auch als MP3s.
Dazu soll der Player auch das Speichern, Verwalten und Abspielen bzw. Anzeigen von Videos und Fotos am PC und Fernseher können.
Microsoft will mit Multimedia-PCs seit kurzem auch in Deutschland den Markt der Unterhaltungselektronik erobern. Erste "wohnzimmertaugliche" Computer stünden in den Verkaufsregalen, teilte Microsoft Anfang des Monats mit.
Fans erwarten Video-iPodDell mit eigenem Player und Musik-Shop
Bedeckt gibt sich Microsoft immer noch, was die Rolle der Spielekonsole Xbox in der Heimunterhaltungsstrategie angeht. Der Konzern lobte die Xbox zwar unlängst als digitales Konvergenzprodukt - eine Richtung, die vorher nie gerne offiziell vertreten wurde -, aber konkrete Pläne wurden wieder nicht genannt.
Klar ist unterdessen, dass Microsoft mit dem portablen Multimedia-Player auf einem zunehmend umkämpften Markt einsteigt: Zuletzt hat Dell eine Reihe neuer Produkte angekündigt, mit denen er genau wie sein Konkurrent Gateway in den Markt für Unterhaltungselektronik einsteigen will.
Dabei folgt Dell vor allem mit der "Digital Jukebox" [DJ] und dem "Dell Music Store" ebenfalls Apple. Dells "DJ" erinnert in seiner Form und dem vor allem in Weiß gehaltenen Design schon rein äußerlich an den "iPod". Es kommt zunächst in den USA mit einer 15 GB großen Festplatte für 249 USD oder mit einer 20 GB großen HD für 329 USD.
Das Display misst zwei Zoll, zum Datentransfer verfügen die Player über einen USD 2.0-Anschluss.
Xbox verbindet PC mit dem Fernseher