Campus-Radio nutzt Gesetzeslücke
Von der Musikindustrie als Brutstätte für Raubkopierer angesehen, haben US-Studenten nun eine Gesetzeslücke entdeckt, die Campus-Bewohnern den legalen und billigen Zugang zu Tausenden CDs erlaubt.
Die Lösung ist jedoch auf das Streaming beschränkt, ein Downloaden ist nicht möglich.
Die Musikbibliothek LAMP ["Library Access to Music Project"] nutzt dazu nicht das Internet, sondern das Kabelnetz der Universität. Die Musiktitel werden nicht digital, sondern analog empfangen, und das Urheberrecht behandelt das als interne Radioübertragung.
Dabei fallen relativ geringe Lizenkosten an, die nicht den Plattenfirmen, sondern den Musikern gezahlt werden.
Microsoft spendiert Musiklizenz
Die Kosten für den Aufbau des Systems und die Lizenzausgaben
finanzierten die Studenten des Massachusetts Institute of Technology
[MIT] mit einer Spende von Microsoft.
Zuhören oder selbst DJ spielen
Die MIT-Musikbibliothek bietet 16 Kabelkanäle, die über eine Website ausgewählt werden. Ist ein Kanal frei, kann man für maximal 80 Minuten zum Discjockey dieses Kanals werden und einzelne Musiktitel aus einer 3.500 CDs umfassenden Datenbank auswählen.
Der Empfang der Musikdateien erfolgt analog, die Qualität ist dabei schlechter als beim direkten Abspielen von CD-Dateien, aber immerhin besser als beim UKW-Empfang.
Von US-Experten schon etwas übereilig als "Schritt in die richtige Richtung" gefeiert, darf die erhoffte Auswirkung des kostengünstigen Streaming-Radios auf die Nutzung illegaler Tauschbörsen jedoch bezweifelt werden.