Ex-BenQ-Mobile-Beschäftigte sollen zahlen

Nachspiel
29.05.2007

Nach der BenQ-Mobile-Pleite werden nun auch ehemalige Beschäftigte des Handyherstellers zur Kasse gebeten.

Die Pleite des Handyherstellers BenQ Mobile könnte für viele Beschäftigte ein teures Nachspiel haben. 1.300 Mitarbeiter verloren wegen der Insolvenz ihren Arbeitsplatz, "doch für 170 Beschäftigte kommt es nun noch schlimmer", berichtet die "Süddeutsche Zeitung".

Sie sollen laut Insolvenzverwalter Martin Prager insgesamt 5,2 Millionen Euro an Prämien und Sonderleistungen zurückzahlen, die sie kurz vor der Insolvenz im September erhalten haben.

Prämienrückforderungen

Prager sagte der Zeitung, bereits in den nächsten Tagen wolle er die Beschäftigten per Brief über die Rückforderungen informieren.

Dabei gehe es um Sonderzahlungen für gute Leistungen und "Bleibeprämien", die das Management von BenQ Mobile noch am 27. September 2006 nur zwei Tage vor dem Insolvenzantrag gezahlt habe.

Verwalter verpflichtet

Laut Insolvenzordnung sei er als Verwalter verpflichtet, diese Gelder zurückzufordern, weil sie entweder zum Zeitpunkt der Auszahlung noch gar nicht fällig waren oder aber in Kenntnis der Zahlungsunfähigkeit erfolgten.

Das Gesetz verlange, dass kein Gläubiger bevorteilt wird. Genau das sei aber in den 170 Fällen geschehen. Die Betroffenen hätten noch Geld erhalten, während andere Mitarbeiter, die beispielsweise Abfindungen vereinbart hatten, leer ausgingen.

BenQ Mobile hatte im vergangenen September Insolvenz angemeldet. Nachdem ein Verkauf der ehemaligen Siemens-Handysparte scheiterte, kam im Februar das endgültige Aus für das insolvente Unternehmen, das ehemals mehr als 3.000 Mitarbeiter beschäftigte.

(futurezone | APA)