50.000 Internet-Süchtige in Österreich
Alkohol und Nikotin sind die Stoffe, von denen in Österreich die meisten Menschen abhängig sind. Doch Sucht muss nicht immer "substanzgebunden" sein: Internet und Spiele holen angeblich in der Sucht-"Hitparade" auf.
Bis zu zwei Prozent der erwachsenen Österreicher sind angeblich spielsüchtig, rund 50.000 kommen vom Netz nicht mehr los, erklärten am Mittwoch Suchtspezialisten bei einer Pressekonferenz in Wien.
Das Anton-Proksch-Institut eröffnet daher morgen eine entsprechende Beratungsstelle in Baden bei Wien. Dass die Betreuung von Suchtkranken auf einen großen "Markt" stößt, betonte Prim. Dr. Rudolf Mader, Leiter des Instituts.
Anton- Proksch- Institut Wien50.000 Digi-Giftler
Genau so schlimm wie die Abhängigkeit vom Glücksspiel sei die Internet-Sucht, sagt Dr. Hubert Poppe: "In Österreich sind rund 50.000 Menschen Internet-süchtig. Das sind rund drei Prozent der User."
"70 Prozent der Betroffenen stehen dazu und sagen 'Ich bin abhängig'. Zwei Drittel dieser Suchtfälle finden wir im Kommunikationsbereich [Chat], dann folgt Online-Spiel, ein kleinerer Teil betrifft Online-Shopping. Hinzu kommt, dass jemand, der sich mit dem Computer auskennt, 'in' ist," meint Poppe
Während von illegalen Drogen Abhängige schon eine Art Therapie haben, wenn man sie aus ihrer Subkultur holt, ist das beim Internet laut Poppe unvergleichlich schwieriger.