06.11.2003

NEUORDNUNG

Neuer Musikriese gegründet

Die Konzerne Sony und Bertelsmann haben sich Berichten zufolge über die Bündelung ihrer Musiksparten BMG und Sony Music geeinigt.

Sowohl BMG-Chef Rolf Schmidt-Holtz als auch Sony-Music-Chairman Andrew Lack würden in der neuen Gesellschaft Führungspositionen einnehmen, hieß es in einem Bericht der "New York Post".

Das bestätigte Bertelsmann-Chef Gunter Thielen am Donnerstag in einer internen E-Mail an die Mitarbeiter, so die Nachrichtenagentur Reuters. Eine entsprechende Absichtserklärung sei bereits unterzeichnet worden.

Kartellbehörden sind wachsam

Bertelsmann-Chef Thielen hatte Anfang Oktober erklärt, auch mit Sony Gespräche über eine Kooperation der Musiksparten zu führen, nachdem Verhandlungen mit dem zum Time-Warner-Konzern gehörenden Konkurrenten Warner Music ins Stocken geraten waren. Daraufhin hatte die britische EMI Gespräche mit Time Warner über einen Kauf von Warner Music aufgenommen.

Die Musikindustrie kämpft seit zwei Jahren mit sinkenden Umsätzen und sucht seit längerem nach Möglichkeiten der Konsolidierung. Die schnelle Einigung von BMG und Sony Music könnte Warner Music und EMI ins Hintertreffen geraten lassen, denn Experten gehen davon aus, dass die Kartellbehörden höchstens einen Zusammenschluss unter den fünf weltgrößten Musikkonzernen [Universal Music, Sony Music, EMI Group, Warner Music und BMG] genehmigen.

Sony und BMG je zur Hälfte genehmigt

An dem neuen Unternehmen mit dem Namen Sony BMG würden beide Konzerne je zur Hälfte beteiligt. Der Deal müsse aber noch wettbewerbsrechtlich geprüft werden.