Österreichs E-Government zu langsam
E-Government komme in Österreich zu langsam voran, sagt das internationale Beratungsunternehmen Booz Allen Hamilton. Wesentlicher Grund dafür sei die schlechte Koordination von Bund, Ländern und Gemeinden, heißt es am Freitag in einer Pressemitteilung des Beratungsunternehmens.
Außerdem würden dem Projekt Finanzmittel fehlen, wobei sich die Investitionen sehr rasch rechnen würden. So gehe man in Deutschland davon aus, dass bei Investitionen von 1,5 Mrd. Euro in den Jahren 2002 bis 2005 ab 2006 jährlich Einsparungen von mindestens 400 Mio. Euro möglich wären, heißt es weiter.
Neben einer besseren Koordination der föderalen Strukturen plädiert das Beratungsunternehmen für mehr Serviceorientierung, Modernisierung und Bürokratieabbau. Dazu sei ein Masterplan notwendig, der derzeit noch fehle, so das Beratungsunternehmen.
Ein "Vorzeigegesetz" zum E-GovernmentOffiziell alles im Griff
Das E-Government-Gesetz hatte erst letzte Woche den Ministerrat passiert. Eine Reihe von Behördenwegen soll damit ab dem nächsten Jahr online erledigt werden können und ab 2008 alle Behördenangelegenheiten.
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel [ÖVP] sprach von einem "europaweiten Vorzeigegesetz", das mit allen Bundesländern und Gebietskörperschaften abgestimmt worden sei.
Schon im Juli hatte sich die E-Government-Plattform konstituiert: Dem Gremium, dem Schüssel vorsitzt, gehören neben Vertretern der Bundesregierung Repräsentanten der Länder, Städte, Gemeinden, Sozialversicherungsanstalten, der Wirtschaftskammer und externe Experten an.
Schüssel nannte als Ziel der Plattform, dass bis Ende 2005 "ein moderner Server für die öffentliche Verwaltung" geschaffen wird.
E-Government-Plattform konstituiert