Kampf um den Online-Musikmarkt
Die Querelen um die nötigen Lizenz-Rechte für den Online-Verkauf von Musik sind beseitigt, nun beginnt der Kampf um die Kunden und die Marktposition.
iTunes-Betreiber Apple hatte am Freitag bekannt gegeben, dass sein Online-Musikdienst in der vergangenen Woche fünfmal mehr Songs als das neu gestartete Service Napster verkaufen konnte. Demnach wurden über iTunes 1,5 Millionen Songs gekauft, während bei Napster 300.000 Titel bezogen wurden.
Laut Chris Gorog von der Muttergesellschaft Roxio ist man bei Napster über die 300.000 verkauften Songs überglücklich. Zudem bezweifelt er Apples Anspruch auf 80 Prozent Marktanteil am legalen Online-Musikmarkt, wie von Nielsen Soundscan angegeben. Die Napsterverkaufszahlen seien in dem aktuellen Bericht beispielsweise nicht enthalten, so Gorog.
Die Aussendung kam einen Tag nachdem Napster einen Deal mit der Pennsylvania State University abschließen konnte, bei dem Studenten der Universität Musik über Napster beziehen können.
Studenten verärgert über Napster-DealZahlreiche Angebote
Neben Napster fehlen in den Zahlen von Soundscan auch die Angebote von den US-Angeboten MusicMatch oder BuyMusic. Musicmatchs Service Abo-Service "MX" soll rund 160.000 zahlende Kunden haben.
Neben iTunes und Napster buhlen in den USA zudem unter anderem auch die Services von Liquid Audio, Rhapsody, MusicMatch und Buymusic um die Gunst der Online-Käufer.
Computerhersteller Dell und der Musiksender MTV haben ebenfalls den Start eines eigenen Download-Service für Musik angekündigt.
Die Musikindustrie erwirtschaftet in den USA jährlich 13 Milliarden USD, weltweit dürften noch einmal 17 Milliarden USD dazu kommen. Derzeit verlagert sich ein großer Teil dieses Marktes von CDs hin zum digitalen Download übers Netz.
Musik-Downloads schlagen CD-SinglesTrotz Erfolg Verluste
Bei einer Finanzanalysten- Konferenz gab Apple-Chef Steve Jobs an, dass Apple an iTunes derzeit nichts verdient.
Ein Großteil der 99 US-Cent pro Song geht nach Angaben von Jobs an die Plattenlabels, denen ihrerseits für den Vertrieb via iTunes keine Kosten entstehen.
Laut Jobs ist iTunes trotz 17 Millionen verkaufter Songs zudem nicht kostendeckend, Gewinn sei aus iTunes für Apple derzeit auf jeden Fall nicht zu machen.
Geld will Apple offenbar vor allem aus dem Verkauf von Hardware, vornehmlich seines Musik-Players iPod, machen. So sieht Jobs Napster auch nicht wirklich als Konkurrenten, da dieser keine iPods herstelle, mit denen sich Geld verdienen ließe.
Im letzten Quartal verkaufte Apple nach Angaben von Business Week 336.000 iPods. Analysten erwarten anlässlich der kommenden Feiertage weitere Verkaufssteigerungen um bis zu 50 Prozent.
Apple-Produkte als Mode-Accessoires