Firmen mit strengen Internet-Policys
Die missbräuchliche Nutzung des Internet-Zugangs am Arbeitsplatz wird laut einer neuen Studie zum immer größeren Problem für Unternehmen.
Laut den Erhebungen der britischen Marktforscher LexisNexis bei insgesamt 63 Firmen in Großbritannien hat bereits jeder dritte Arbeitgeber im Laufe des letzten Jahres Mitarbeiter wegen der Verletzung der internen Internet-Policy verwarnt.
Die Verstöße betreffen dabei häufig den Versand von E-Mails mit anstößigen oder urheberrechtlich geschützten Inhalten und das Betrachten von Porno-Material.
Kündigungsgrund
Viele deutsche Unternehmen verbieten ihren Angestellten
inzwischen die private Nutzung des Internets, etwa Siemens, Bayer,
die Deutsche Telekom, RWE, Deutsche Bank, Schering und Allianz.
"Kontrolle ist besser"
Als Konsequenz setzen viele Firmen auf die verstärkte Kontrolle des internen Netzwerks und beobachten die Online-Aktivitäten ihrer Mitarbeiter ganz genau.
In den USA sollen gar über die Hälfte der Unternehmen die E-Mail-Kommunikation und Surfgewohnheiten ihrer Angestellten überwachen.
Für die Mitarbeiter selbst ist es dabei unmöglich zu wissen, ob oder inwiefern sie beobachtet werden, da unzählige Überwachungstools mit unterschiedlichen Arbeitsweisen im Einsatz sind.
URL-Blocking
Von dieser Entwicklung profitieren vor allem die
Webfilter-Hersteller. Ihre Software blockiert Websites mit
bestimmten Merkmalen, wie beispielsweise Wörter mit sexueller
Bedeutung.
Private Nutzung steigert Produktivität
Aber nicht nur Angestellte werden am Arbeitsplatz dazu verleitet, privat zu surfen und E-Mails zu verschicken.
Auch jeder dritte Geschäftsinhaber und Manager vertrödelt seine Zeit mit arbeitsfremden Aufgaben wie dem Versenden von privaten Spaß-Mails und ziellosem Surfen im Web, berichtet die britische Firma Bibby Financial Services.
Zudem steigert der Netzzugang laut einer Studie von Xylo am Arbeitsplatz gerade durch die teilweise private Nutzung die Produktivität und das Engagement der Angestellten.
Grundsätzlich sind sich die befragten Unternehmen darin einig, dass ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Mitarbeitern einer restriktiven Policy auf jeden Fall vorzuziehen ist.
LexisNexis