Netzverwaltung soll unter UNO-Kontrolle
Eine Reihe von Entwicklungs- und Schwellenländern fordert im Vorfeld des UNO-"World Summit on Information Society" [WSIS], dass die Internet-"Verwaltung" auf ein UNO-Gremium übertragen werden soll.
Länder wie Brasilien, China, Indien und Südafrika sind zunehmend unzufrieden mit der Arbeit der halb privaten Internet Corporation for Assigned Names and Numbers [ICANN], die demnach in zu großer Abhängigkeit von den USA steht und auch hauptsächtlich deren Belange vertritt.
USA verlängern Vertrag mit ICANNDurchsetzungschancen eher gering
Statt der ICANN soll nach dem Wunsch einiger Länder die Netzverwaltung auf nationaler Ebene durch die jeweiligen Regierungen und auf internationaler Ebene durch eine UNO-Organisation wie die International Telecommunications Union [ITU] erfolgen.
Beobachter gehen zwar davon aus, dass der Vorstoß zunächst keine Chance hat, sich durchzusetzen, sagen aber, dass das Thema jetzt wenigstens auf der Agenda stehe und daher bis zum zweiten Weltgipfel zur Informationsgesellschaft, der 2005 in Tunesien stattfinden soll, weiter diskutiert würde.
Der Gipfel findet ab dem 12. Dezember in Genf statt.
WSIS-Vorbereitungskonferenz ohne Einigung