Spam-Anteil verdoppelt sich 2003
Die UNO-Konferenz für Handel und Entwicklung, UNCTAD, hat im Zusammenhang mit ihrem aktuellen E-Commerce-Bericht auch vor den Folgen unerwünschter Werbe-Mails [Spam] und Viren für die weitere Entwicklung des Internets gewarnt.
Laut UNCTAD betrug der Spam-Anteil im weltweiten E-Mail-Aufkommen zum Jahresanfang noch 25 Prozent, Ende März waren es schon 36 Prozent - und bis Ende Dezember stehe zu befürchten, dass dann die Hälfte der elektronischen Post aus Werbemüll bestehe.
Demnach könnte die weitere Verbreitung von Spam nicht nur E-Mails als wichtiges Kommunikationsmittel abwerten, sondern dürfte 2003 auch allein durch die Verschwendung technischer Ressourcen 17,5 Milliarden Euro Schaden anrichten.
Immer mehr der am meisten betroffenen US-User schränken nach neuesten Erkenntnissen ihre E-Mail-Kommuniktion wegen der anhaltenden Spam-Flut ein:
Viertel schreibt weniger Mails wegen SpamBeim Zugang zum elektronischen Handel über das Internet besteht laut dem aktuellen UNCTAD-Bericht nach wie vor eine drastische Kluft zwischen armen und reichen Staaten.
UNO kritisiert E-Commerce-KluftGesetzeslage verbessert sich
Positiv hob die UNCTAD hervor, dass sich die Gesetze gegen Spam zusehends verschärfen würden:
So verabschiedete der US-Senat erst im Oktober einen Entwurf für ein erstes in den gesamten USA gültiges Gesetz, das die Werbung per Massen-E-Mails massiv einschränken würde.
Und die EU-Mitgliedsstaaten müssen seit dem 31. Oktober der "Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation" nachkommen, in der Normen für den Schutz personenbezogener Daten und der Privatsphäre in der elektronischen Kommunikation festgelegt sind.
In Österreich wurde unterdessen mit dem In-Kraft-Treten des neuen Telekommunikationsgesetzes [TKG] im August das bisher geltende strenge Spam-Verbot gelockert.
Paragraf 107 des TKG beschränkt jetzt das generelle Verbot auf Werbung gegenüber Konsumenten. Die Zusendung unverlangter Werbung in Form von E-Mail und SMS an Unternehmer ist in Österreich wieder zulässig.
EU-Richtlinie gegen Spam in KraftVertrauensverlust duch digitale Attacken
Neben Spam wird laut UNCTAD auch durch die zunehmende Anzahl "digitaler Attacken" [inklusive Viren und Würmern] das Vertrauen in das Internet generell untergraben.
Wie beim Spam sind laut der UNO, die sich dabei unter anderem auf Berichte der Sicherheitsfirma mi2g bezieht, die USA einerseits am meisten von den Attacken betroffen, andererseits gehen auch die meisten Attacken von dort aus.
Laut UNCTAD gab es in der ersten Jahreshälfte weltweit bereits 91.000 "digitale Attacken", während 2002 insgesamt nur 87.500 Vorfälle registriert wurden.
Die Entwicklungs- und Schwellenländer führen die Statistik bei den Attacken auf Regierungsrechner an.
UNCTAD