YouTube testet Videofilter

Urheberrecht
15.06.2007

Die Online-Videoplattform YouTube will schon bald ein hauseigenes Filtersystem für urheberrechtlich geschützte Videoinhalte präsentieren.

Angesichts zahlreicher Klagen wegen der Verletzung von Urheberrechten auf YouTube testet Eigentümer Google eine Software, die nicht lizenzierte urheberrechtlich geschützte Videoinhalte automatisch ausfiltert. "Wir probieren Identifizierungswerkzeuge aus", schrieb YouTube-Gründer Steve Chen am Donnerstag im Google-Blog.

Die Entwicklung der Tools erweise sich jedoch als sehr kompliziert. Das Unternehmen hoffe, erste Lösungen "in der nicht allzu fernen Zukunft" präsentieren zu können, so Chen.

Dabei sollen die auf die Plattform hochgeladenen Videos analysiert und mit Referenzmaterial, das von den Rechteinhabern zur Verfügung gestellt wird, abgeglichen werden, so Chen. YouTube hatte die Software "Claim Your Content" bereits im April angekündigt.

Zur Identifikation von Audioinhalten greift YouTube bereits seit einigen Monaten auf eine Filtertechnologie des Software-Unternehmens Audible Magic zurück.

Zusammenarbeit mit Medienkonzernen

Bei der Entwicklung des Videofiltersystems arbeite das Unternehmen auch mit namhaften Medienkonzernen zusammen, schrieb Chen.

Medienkonzerne, aber auch einzelne Journalisten haben die Videoplattform wegen massiver Verletzung von Urheberrechten auf Schadenersatz in Milliardenhöhe geklagt.

Dabei kommt es mitunter auch zu bizarren Konstellationen. So klagte vor kurzem etwa die Autobahnbehörde von New Jersey die Online-Videoplattform wegen unerlaubter öffentlichter Aufführung und Reproduktion eines Autounfallvideos, das von einer Überwachunsgkamera der Autobahnbehörde aufgenommen wurde.

Nicht nur nutzergenerierte Inhalte

YouTube ist seit der Gründung im Februar 2005 zur führenden Online-Videoplattform aufgestiegen. Jeder Nutzer kann dort eigene Videos hochladen und von anderen kostenlos ansehen.

Neben privaten Videos werden jedoch auch Mitschnitte von Konzerten und Ausschnitte aus Serien, Filmen und Fußballspielen von den Nutzern hochgeladen. Dabei kommt es auch zu Urheberrechtsverstößen.

(futurezone | AFP)