Verhandlungen in entscheidender Phase

Deutsche T
17.06.2007

Die Deutsche Telekom und die Gewerkschaft ver.di bewegen sich im Konflikt um den Konzernumbau aufeinander zu. Mit einer Einigung wird nicht vor Dienstag gerechnet.

Der Personalvorstand der Deutschen Telekom, Thomas Sattelberger, zeigte sich zuversichtlich, beim Streit über die Auslagerung von Arbeitsplätzen mit der Gewerkschaft in den nächsten Tagen eine Einigung zu finden. "Wir werden wohl aller Voraussicht nach nächste Woche zu einer Einigung kommen. Davon bin ich überzeugt", sagte Sattelberger am Sonntag.

"Gemeinsamkeiten festgestellt"

"In vielen Fragen haben wir Gemeinsamkeiten festgestellt, aber es gibt noch etliche Grundsatzfragen, in welchen wir deutlich voneinander abweichen", sagte ver.di-Streikleiter Ado Wilhelm.

Mit einem Ende der Verhandlungen rechnen Sattelberger und Wilhelm nicht vor Dienstag.

Zum 1. Juli will der Bonner Riese 50.000 Mitarbeiter in Servicebetriebe auslagern, wo sie länger arbeiten und weniger Geld verdienen sollen. Gegen die Pläne streiken seit mehr als fünf Wochen täglich bis zu 16.000 Deutsche-Telekom-Mitarbeiter. Ver.di hat mit der Wiederaufnahme der Verhandlungen am vergangenen Mittwoch die Streiks reduziert.

"Saubere Lösung" angestrebt

Wilhelm warnte die Arbeitgeberseite davor, bei den Verhandlungen einen fragwürdigen Kompromiss zu schließen. Das würden die betroffenen Mitarbeiter nicht verstehen. "Wir müssen eine saubere Lösung erzielen." Die Menschen draußen seien jedenfalls bereit, weiterhin zu streiken.

Gehaltsabsenkung weiter strittig

Als strittig gilt nach wie vor die Gehaltsabsenkung. Die Deutsche Telekom hatte zuletzt Kürzungen von neun Prozent verlangt. Auch um den Kündigungsschutz soll heftig gerungen werden.

Die Deutsche Telekom will durch die Auslagerung bis zu 900 Millionen Euro einsparen und das Service verbessern. Konzernchef Rene Obermann hatte den umstrittenen Umbauplan, den der Aufsichtsrat Ende Februar gegen die Stimmen der Arbeitnehmervertreter abgesegnet hatte, mehrfach als alternativlos bezeichnet. Sollten die Verhandlungen scheitern, will die Deutsche Telekom ohne Zustimmung der Gewerkschaft die Auslagerung umsetzen.

(APA | Reuters | dpa)