Phion geht am 4. Juli an die Börse

sicherheit
20.06.2007

Ausgabepreis zwischen 39 und 46 Euro

Der Tiroler IT-Sicherheitsspezialist phion AG notiert demnächst im neuen Mid-Market-Segment der Wiener Börse. Die Preisspanne liegt eigenen Angaben zufolge zwischen 39 und 46 Euro. Die Angebotsfrist läuft von 20. Juni bis 2. Juli. Erster Handelstag ist der 4. Juli.

Geld für Expansionspläne

Das Bruttoangebotsvolumen liege zwischen 22,7 und 26,7 Mio. Euro, vorausgesetzt die Banken, die das Unternehmen an die Börse bringen, üben die Mehrzuteilungsoption ["Greenshoe"] aus und geben bei Überzeichnung des Papiers mehr Aktien aus als ursprünglich geplant.

Wie berichtet, soll das Geld aus dem Börsengang in die Expansion, vor allem nach Osteuropa, fließen. Der Streubesitzanteil nach dem IPO betrage - bei Ausübung des Greenshoe - rund 73 Prozent.

Sperrminorität der Alt-Investoren

Durch den Börsegang werde Phion künftig auch zu einem Übernahmekandidaten, sagte Unternehmenschef Wieland Alge am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien. Die bisherigen Investoren werden aber voraussichtlich in den nächsten Jahren die Sperrminorität (also über 25 Prozent) behalten. Aktuell halten die Gründer noch rund 56 Prozent an Phion, 44 Prozent gehören vorerst noch der Private Equity Group Capexit.

Der Börsegang sei schon nach der Gründung im Jahr 2000 von Anfang an geplant gewesen, sagte Alge. "Wir werden nicht unseren Konkurrenten Cisco kaufen, aber wir werden in drei bis fünf Jahren einer der wesentlichen Player am globalen Markt sein", kündigte Alge an.

Internet absichern

Phion entwickelt Softwarelösungen für die Absicherung der Internet- und Kommunikationsverbindungen gegen Viren, unerwünschte Eindringlinge oder Ausfälle durch technische Probleme, Naturkatastrophen oder Zerstörungen bei Bauarbeiten. Das Unternehmen zählt derzeit etwa 800 Kunden, darunter nach eigenen Angaben fast sämtliche heimische Banken, die OMV oder die RHI. Weitere Hauptkonkurrenten neben Cisco sind Check Point und Juniper.

Im vergangenen Geschäftsjahr 2006/07 (zum 31.3.) hat Phion mit 54 Mitarbeitern rund 5,7 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftet, 53 Prozent mehr als im Jahr davor. Rund 47 Prozent entfielen auf den Heimmarkt, der Rest kam vor allem aus Deutschland und der Schweiz. Das Unternehmen sei im Vorjahr deutlich stärker gewachsen als der Markt, der derzeit pro Jahr um ein Drittel zulegt. Das soll sich auch weiter so entwickeln.

Hoher Marktanteil in Österreich

"Wir nehmen den globalen Unternehmen Marktanteile weg. Wir scheinen etwas zu bieten, das nützlicher ist als das Angebot unserer Konkurrenten", erklärte Technikvorstand Klaus Gheri auch unter Verweis auf einen Marktanteil in Österreich von 24 Prozent.

Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen [EBITDA] stieg von 210.000 auf 651.000 Euro, was 11,5 Prozent der Umsätze entspricht. Erst im abgelaufenen Geschäftsjahr hat das Unternehmen auch den Sprung in die Nettogewinnzone geschafft.

Knapp in der Gewinnzone

Nach minus 268.000 Euro im vorangegangenen Geschäftsjahr lag der Nettoertrag 2006/07 bei 23.000 Euro. Ob das Unternehmen auch nach dem angepeilten rasanten Wachstum in der Gewinnzone bleiben wird, konnte der Vorstand am Mittwoch wegen Stillhaltepflichten unmittelbar vor dem Börsegang nicht beantworten.

(APA)