01.12.2003

NEXT STEP

Jedem Handy seine eigene Warteschleife

Nach Klingeltönen, Logos, Java-Spielen, Hintergrundbildern und Bildschirmschonern soll im nächsten Jahr eine neue Form der Handy-Individualisierung Europa erreichen: personalisierte Freizeichen.

In Asien sind die "Ringbacks", die das Freizeichen während des Verbindungsaufbaus [wie bei Warteschleifen] ersetzen, längst der Renner unter den Handynutzern.

Zur Auswahl stehen dabei aktuelle Chart-Hits, jede Menge Nonsens-Geräusche und gesprochene Ansagen von Stars.

35 Prozent der Kunden mit Ringback

In Südkorea bietet unter anderem WiderThan ein derartiges "ColoRing"-Service an. "Anders als Klingeltöne ist es echte Musik", erklärt Jonathan Kim, Global-Marketing-Chef von WiderThan.

SK Telecom hat seit der Einführung des Service vor 15 Monaten bereits 100 Mio. USD damit eingenommen. 35 Prozent der Kunden von SK Telecom nehmen diesen Dienst in Anspruch.

Dabei lädt der User den Ringback nicht auf das Handy selbst, sondern in das Netzwerk.

"Es ist vor allem unter Teenagern sehr populär", so Kim weiter. Doch auch bei 20- bis 30-Jährigen und darüber werde ColoRing immer beliebter.

Abo-Modell

Während Klingeltöne bisher über einen Anruf bei einer Mehrwertnummer, per SMS oder über die monatliche Telefonrechnung bezahlt werden, ist das Ringback-Service in Südkorea im Abonnement zu haben.

Bei einer zusätzlichen monatlichen Gebühr von einem USD beträgt der Preis pro Download 60 Cent.

Branchenexperten rechnen auch in Europa mit einem durchschlagenden Erfolg des Dienstes. Damit sichern die Handy-Downloads als willkommene neue Einnahmequelle den Umsatz der Musikindustrie.