Juxlala

Linux für Dreijährige

25.06.2007

Nach Versionen für Jugendliche und Schulkinder ist die österreichische JUX-Distribution nun auch für Vorschulkinder erhältlich. Für "Juxlala" wurde ein eigener Kinder-Desktop mit großen Icons und Sprachunterstützung entwickelt.

Die dritte Ausgabe der Jugend-Linux-Distribution JUX ist für Kinder im Vorschulalter konzipiert. Mittlerweile sind drei Ausgaben der JUX-Serie verfügbar. Während sich die erste CD-ROM noch an die unter 16-Jährigen und die zweite an Kinder im Volksschulalter gerichtet war, hat Juxlala jetzt die Drei- bis Siebenjährigen als Zielgruppe.

Die selbststartende Lern-CD auf Linux-Basis wurde vom Projekt Netbridge des Internet Center for Education Vienna entwickelt.

Der Juxlala-Desktop

In dieser aktuellen Version für Kinder im Vorschulalter wird versucht, den noch eingeschränkten Wahrnehmungsfähigkeiten der Jüngst-User entgegenzukommen. Der Kinder-Desktop hat daher wenige große Icons, die Schreibtisch-Metapher wurde durch eine Bilderbuch-Hügellandschaft ersetzt.

Starke Farbkontraste und das Weglassen rein textlicher Beschriftung von Startelementen sollen den Einstieg erleichtern. Die Handhabung der Maus wird mit dem Programm PysyCache erlernt, TuxPaint als sound-unterstütztes Malprogramm vermittelt auf kindgerechte Weise das Konzept des computerunterstützten Malens.

Wir lernen das Alphabet

Mit TuxType wird die Bedienung der Tastatur spielerisch vermittelt. Erst geht es darum, einzelne Buchstaben auf der Tastatur zu finden, dann können kurze Wörter nachgetippt werden, die vom oberen Bildschirmrand nach unten wandern.

Dazu sind einfache Leseübungen integriert. Buchstaben, die am Bildschirm dargestellt sind, sollen nach akustischer Abfrage angewählt werden, Fortgeschrittenere Kids können Bilder dem entsprechenden Wort zuordnen und umgekehrt.

Rechnen und Spielen

Was die Mathematik angeht, so trainiert Juxlala die Nachbildung und Spiegelung geometrischer Figuren, die Zahlen werden über einen Würfel vermittelt. Einfache Additionen können abgefragt oder das Bezahlen in Euro-Münzen geübt werden.

Die Spielesammlung GCompris der für Jugendliche zusammengestellten JUX-Distribution wurde von 100 auf 50 für die ganz Kleinen relevanten Module reduziert, in der Mehrzahl Memory-ähnliche visuelle und akustische Gedächtnisspiele.

Ohne Installation

Bei allen drei CD-Editionen des JUX-Projekts handelt es sich um funktionsfähige Linux-Betriebssysteme, die auch von Personen ohne jegliche Linux-Kenntnisse auf durchschnittlichen Heimcomputern benutzt werden können. Wichtig war den Initiatoren, dass nichts installiert werden muss und deshalb kein Risiko besteht, etwas kaputtzumachen.

Netbridge habe 2001 gezielt begonnen, Einsatzmöglichkeiten von Linux in der Jugendarbeit auszuloten, sagt Andrea Mayr, Vorsitzende des Vereins.

Deutsche Partner

Vorangegangen sei dem Projektschwerpunkt eine Umfrage in Wiens Jugendzentren, die zeigte, dass Interesse an Linux-basierten Lösungen für die Jugendarbeit da war - wenn man sich dafür nicht in komplexe Installationen einarbeiten muss.

Die JUX-CDs werden nicht nur in Wien, sondern im gesamten deutschsprachigen Raum bei der Jugendarbeit eingesetzt.

Zusammengearbeitet werde primär mit deutschen Partner, wie etwa der Deutschen Bundeszentrale für politische Bildung, oder den Initiativen "Jugend ans Netz" und "Schulen ans Netz".

Braille-Linux

Auf den Linuxwochen in Wien 2007 präsentierte Klaus Knopper seine Linux-Edition für Blinde.

Mit Spracherkennung, Viertastennavigation und Braille-Ausgabe können von WWW, E-Mail bis SMS nicht nur von blinden Personen die wichtigsten Kommunikationsprogramme sehr einfach benutzt werden.