USA weiten Fingerprint-Erfassung aus

25.06.2007

Noch in diesem Jahr wollen die USA alle Einreisenden aus EU-Staaten, egal ob mit Visa oder nicht, per Fingerabdruck auf ihre wahre Identität überprüfen. Zehn digitale Fingerabdrücke sind aber erst der Anfang, weiter geht es mit Iris- und Gesichtsscans.

Betroffen sind sowohl Bürger aus jenen Staaten, die am US-Visa-Waiver-Programm, das die Visumspflicht ersetzen soll, teilnehmen [also alle "alten" EU-Staaten"], als auch Staaten, deren Bürger ein Visum für die Einreise in die USA benötigen.

Ein Pilotprojekt soll gegen Ende des Jahres auf zehn US-Flughäfen, darunter auch der John-F.-Kennedy-Airport in New York, gestartet werden.

Damit werden die bereits geltenden Einreisebestimmungen für die USA noch einmal verschärft. Bisher reichten zwei Fingerabdrücke und ein Foto.

Auch in den EU-Staten wird der digitale Fingerabdruck eingeführt, vorerst einmal in allen neuen Reisepässen.

Abgleich mit Watch-Lists

Bei seinem "Aufklärungsbesuch" bei den EU-Behörden in Brüssel erklärte P. T. Wright vom zuständigen US-Ministerium für Heimatschutz, dass seit der Einführung von Fingerprints 2004 sowohl die Sicherheit als auch die Einreise für US-Reisende verbessert wurde. "Es ist ein ganz einfacher und schneller Scan der Finger", so Wright.

Er versicherte, dass das neue System nicht mehr Zeit in Anspruch nehmen würde als das bisherige – rund zehn Sekunden. Auch würden die gesammelten Daten nach den Regeln des US-Datenschutzes gesammelt und bewahrt.

Die Fingerabdrücke werden mit den Watch-Lists des Heimatschutzministeriums und anderer offizieller Behörden in den USA abgeglichen. Mehr als 34.000 Menschen wurde so bisher die Einreise in die USA verweigert.

Zugriff für CIA und FBI

Auch das FBI und die CIA werden laut Wright auf die Daten Zugriff haben. Das neue Zehnfingersystem habe eine Treffergenauigkeit von nahezu 100 Prozent, so Wright weiter.

Fingerabdrücke bei der Einreise sind laut Wright aber nur der Anfang beziehungsweise der "biometrische Grundstock": "Damit wissen wir, dass Sie Sie sind."

Sobald die Identitäten abgesichert seien, wollen die USA auch andere Systeme zu Hilfe ziehen, sobald diese besser und schneller seien.

Das Pilotprojekt umfasst die Flughäfen:

Boston Logan International

Chicago O'Hare

George Bush Houston Intercontinental

Detroit Metropolitan Wayne County

Hartsfield-Jackson Atlanta International

Miami International

John F. Kennedy International

Orlando International

San Francisco International

Washington Dulles International

Das bisherige US-Visit-Programm wird auf 115 US-Flughäfen, 15 Häfen und 154 Grenzposten eingesetzt. Bisher wurden dabei laut Wright 100 Millionen Fingerabdrücke gesammelt.

(futurezone | AP)