Zweifel an der Effektivität von Biometrie
Der neue deutsche Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar, zweifelt an der Tauglichkeit von biometrischen Merkmalen wie Fingerabdrücken in Ausweisen.
Erkennungssysteme seien zum Teil fehlerhaft oder leicht zu überwinden, sagte Schaar dem "Tagesspiegel am Sonntag".
Die EU-Innenminister hatten sich Ende November darauf geeinigt, dass Visa zur Einreise in die EU demnächst solche Daten enthalten sollen.
Auch seien die Daten der bereits über 250.000 gespeicherten genetischen Fingerabdrücke beim deutschen Bundeskriminalamt nicht harmlos. Man könne daraus Zusatzinformationen wie das Geschlecht, ethnische Merkmale oder Anfälligkeiten für Krankheiten herauslesen.
Fotos und Fingerabdrücke für EU-VisaIris-Erkennung bevorzugt
Kaum möglich ist nach Ansicht von Schaar der Einsatz von Systemen zur Gesichtserkennung. Die Fehlerquote der Systeme sei zu hoch.
"Fingerabdrücke sind ein besseres Erkennungsmerkmal, aber relativ einfach zu fälschen. Man kann solche Systeme relativ leicht überwinden. Fingerabdrücke sind zudem problematisch, weil man sie überall unbewusst hinterlässt."
Schaar hält die Iris-Erkennung für besser geeignet, weil der Betroffene kooperieren müsse und deshalb wisse, dass er einer Erkennungsmaßnahme unterzogen werde.