RIAA-Opfer klagt Musikindustrie

usa
26.06.2007

Schnüffeleien "illegal"

Nach Berichten verschiedener US-Medien hat Tanya Andersen, die von der Recording Industry Association of America [RIAA] mehr als zwei Jahre lang wegen angeblicher Copyright-Verletzungen [Filesharing] verfolgt wurde, nun ihrerseits die RIAA und deren Anti-Filesharing-Firma MediaSentry geklagt.

Die RIAA hatte Anfang Juni die Vorwürfe gegen Andersen fallen gelassen. Die Lobbygruppe war 2005 gegen die behinderte allein erziehende Mutter aus Oregon vorgegangen, weil diese angeblich einige Alben Gangsta-Rap über das Filesharing-Netzwerk KaZaA getauscht haben soll. Als einzigen Beweis legte die Industriegruppe eine IP-Adresse vor.

Arglistige Verfolgung

Andersen wirft der RIAA und MediaSentry nun "malicious prosecution" vor, also Arglist. Die Ermittler der Musikindustrie würden sich über das fragwürdige Programm ihres Partners MediaSentry einfach IP-Adressen besorgen, um damit Bürger zu bedrohen. Dass sich MediaSentry dabei als Filesharer ausgebe, sei illegal.

Der US-Nachrichtensite P2Pnet sagte Anderson, dass die Musikindustrie sie während der vergangenen Jahre ständig gedemütigt und verfolgt habe. RIAA-Agenten hätten versucht, ohne ihr Wissen Informationen aus ihrer zehnjährigen Tochter sowie aus Freunden und Andersons Stiefkindern aus erster Ehe herauszupressen.

Auch an ihren Vermieter seien die Ermittler der Musikindustrie herangetreten, um an persönliche Informationen zu kommen. Diese Art der Ermittlung verstoße gegen das Gesetz, sagten Andersen und ihre Anwältin Lory Lybeck.

Gegenüber der Technik-Website Ars Technica wollte die RIAA zu Andersons Vorwürfen keine Stellung nehmen.

(P2Pnet | futurezone)