08.12.2003

WELTGIPFEL

Eine Brücke über die Digitale Kluft

Die Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen soll überall in der Welt die Grundlage für eine freie Informationsgesellschaft sein.

Dies soll auf dem von den Vereinten Nationen für Mittwoch, den 10. Dezember in Genf startenden dreitägigen Weltgipfel zur Informationsgesellschaft [WGIS bzw. World Summit WSIS] beschlossen werden.

Darin soll auch das Recht auf freie Meinungsäußerung ausdrücklich erwähnt werden, wie Marc Furrer, Direktor des Schweizer Bundesamtes für Kommunikation, am Sonntag in Genf erklärte. Er sprach im Anschluss an eine weitere Vorbereitungskonferenz des Gipfeltreffens, an der sich seit Freitag Delegierte von 180 Staaten beteiligt hatten.

Furrer hatte der Konferenz einen Schweizer Kompromisstext für die Themen Medien, Meinungsfreiheit und Netzsicherheit vorgelegt, der angenommen wurde.

Verlängerung am Dienstag

Am Dienstag wolle man "in die Verlängerung gehen", um eine Einigung bei der Finanzierung zur Überwindung des digitalen Grabens zwischen reichen und armen Ländern zu finden, sagte Furrer.

Dann soll auch die Fortsetzung des Verfahrens nach dem ersten Teil des Gipfels festgelegt werden, der vom kommenden Mittwoch bis Freitag in Genf stattfindet.

Nach dem Aktionsplan soll bis 2015 mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung Zugang zu

Info-Technologien haben.

ICANN vielleicht, ITU nicht

Strittig ist, ob weiterhin eine private Institution wie die US- Organisation ICANN [Internet Corporation for Assignment of Names and Numbers] oder eine internationale Organisation das World Wide Web verwalten soll.

Klar ist einzig, dass diese Aufgabe nicht von der in Genf ansässigen Internationalen Telekommunikations-Union [ITU] übernommen werden soll, die den ersten Teil der Gipfelkonferenz zusammen mit der Schweiz organisiert.