Musik-Downloads als Werbevehikel
Nachdem dieses Jahr mit Apple schon ein Branchen-fremdes Unternehmen dem Online-Musikmarkt den entscheidenden Impuls verliehen hat, könnte der nächste wiederum nicht von der durch Umsatzeinbrüche gebeutelten Musikindustrie selbst kommen:
Coca-Cola startet im kommenden Monat in Großbritannien ein eigenes kostenpflichtiges Angebot zum Herunterladen von Musik aus dem Internet.
Interessant wird das Projekt, das zunächst nur auf den britischen Markt abzielt, vor allem durch die Intention des Brauseherstellers, der weniger am Geschäft mit der Musik als an einem Imagegewinn interessiert ist.
Der Coca-Cola-Erzrivale Pepsi kooperiert unterdessen mit Apple. Jede dritte in den USA verkaufte Pepsi-Flasche soll ab Februar über einen aufgedruckten Code verfügen, der zu einem kostenlosen Download via den "iTunes Music Store" berechtigt.
Das Service, bzw. das Werbervehikel heißt
Mycokemusic.comOD2 bringt die Musik
Die britischen Nutzer von "Mycokemusic.com" sollen ab 2004 die Auswahl zwischen 250.000 Titeln haben, wie Coca-Cola am Montag ankündigte.
Vertreten seien Künstler aller fünf großen Plattenfirmen. Der Dienst wird in Kooperation mit der britischen Firma OD2 aufgebaut. Angaben zur Höhe der Gebühren oder Datei-Formaten machten die beiden Unternehmen nicht.
Der Online-Musikmarkt hebt abDownload-Charts
Coca-Cola, derzeit schon Sponsor der offiziellen britischen Charts, will nach dem Launch seines eigenen Download-Service auch Werbepartner der kommenden Download-Charts werden.
Dieser Schritt dürfte sich in Zukunft verstärkt auszahlen, weil auch die bezahlten Downloads weltweit zusehends die klassischen Single-Hitlisten ablösen sollten:
In den USA werden laut dem "Billboard Magazine schon fast doppelt so viele einzelne Songs über das Internet wie CD-Singles im Handel verkauft.
Zwischen Juni und November wurden in den USA demnach 7,7 Millionen Musiktitel bei Online-Musikportalen erworben, im Gegensatz dazu gingen nur vier Millionen CD-Singles über den Ladentisch.
Musik-Downloads schlagen CD-SinglesOD2 in Österreich
In Österreich ist OD2 bereits als Partner des "AonMusicdownload" der Telekom Austria aktiv.
Das Service kommt allerdings nur sehr schleppend in Fahrt: Nach TA-Angaben haben sich im ersten Monat nur rund 1.000 Nutzer für den Dienst registriert, die meisten entschieden sich dabei für das 7,50 Euro teure Pauschalpaket, das je nach Preis den Kauf von vier bis sieben Musiktiteln ermöglicht.
Insgesamt luden die Nutzer bisher 1.500 Mal Songs aus dem 200.000 Titel umfassenden Angebot herunter. Das entspricht einem mageren Wert von 1,5 Downloads pro User.
Erste Bilanz der Aon-Musikplattform