Schnellster Supercomputer wieder von IBM
Die Rechenanlage BlueGene/L im Kernforschungszentrum Lawrence Livermore National Laboratory der US-Regierung wurde zum sechsten Mal in Folge zum schnellsten Computer der Welt gekürt. Das "Top 500"-Ranking wird zwei Mal im Jahr erstellt.
Mit einer Leistung von 280,6 Billionen Rechenschritten pro Sekunde [Tera-FLOPS] führt der Supercomputer von IBM auch die neue Liste der "Top 500" an, die am Mittwoch in Dresden veröffentlicht wurde.
Erneut ist auch eine Anlage aus Deutschland unter den zehn schnellsten Rechnern der Welt. Das im Leibnitz Computer Center in München installierte System der Firma SGI schafft 56,5 Tera-FLOPS und liegt damit auf Platz zehn. Es ist etwa 7.000 Mal schneller als ein moderner PC, der im Schnitt 0,008 Tera-FLOPS erreicht.
Alle 500 kommen auf 4,92 Peta-FLOPS
Europas schnellster Rechner ist weiterhin Mare Nostrum, der im Barcelona Supercomputing Center in Spanien in einer alten Kirche untergebracht ist und mit 62,63 Tera-FLOPS Wissenschaftlern für Forschungszwecke zur Verfügung steht.
Der schnellste Computer für rein akademische Zwecke belegt mit 73 Tera-FLOPS Platz sieben und steht am Rensselaer-Polytechnikum in den USA. Die 500 schnellsten Supercomputer leisten zusammengerechnet 4,92 Peta-FLOPS [Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde]
Seit 1993 veröffentlicht Hans Werner Meuer, Professor an der Universität in Mannheim, mit drei weiteren Wissenschaftlern die "Top 500"-Rangliste im Rahmen der Internationalen Supercomputer-Konferenz, die diesmal in Dresden stattfindet.
"Top 500"-Anforderungen verdoppelt
Um in die zwei Mal im Jahr veröffentlichte "Liste aufgenommen zu werden, haben sich die Anforderungen innerhalb eines halben Jahres verdoppelt.
Das mit einer Leistung von 9,2 Tera-FLOPS auf Platz 500 gelandete System, eine Anlage im Pacific Northwest National Laboratory, wäre nach Angaben der Herausgeber der Liste im vergangenen November noch auf Platz 216 gekommen.
Der US-Computerbauer IBM, der sechs der zehn schnellsten und 23 der 50 schnellsten Superrechner gebaut hat, will mit seinem neuen System BlueGene/P auch künftig seine Spitzenposition verteidigen. Aus dieser Serie soll voraussichtlich bereits im kommenden Jahr ein Supercomputer fertig gestellt werden, der eine permanente Rechengeschwindigkeit von mehr als einem Peta-FLOPS erreicht.
Schon in diesem Herbst soll ein System der BlueGene/P-Reihe am Forschungszentrum Jülich installiert werden. Es ist auf 220 Tera-FLOPS ausgelegt und wäre damit derzeit unter den schnellsten drei Supercomputern der Welt.
(dpa)