Österreichs Mautsystem für Deutschland
Der italienische Autbahnbetreiber Autostrade, der auch die österreichische Lkw-Maut betreiben wird, hat sich erneut als Helfer bei der Einführung der Lkw-Maut in Deutschland ins Gespräch gebracht.
"Wir garantieren, dass die ersten Mauteinnahmen fünf bis sechs Monate nachdem wir den Auftrag bekommen, fließen", sagte Peter Newole, Chef der Autostrade-Österreichtochter Europppas und Vorstandsmitglied der Autostrade International am Dienstag laut der Internet-Ausgabe des "Manager Magazin".
Wenn das System nicht in sechs Monaten einsatzbereit sei, sei dass Unternehmen bereit die vollen Einnahmenausfälle des deutschen Bundes von rund 160 Mio. Euro zu übernehmen.
Das deutsche Verkehrsministerium hat laut "Manager Magazin" Kontakte zu Autostrade auf Beamtenebene bestätigt, aber keine Bewertung des Angebots abgegeben. Nach einer Vorabmeldung der "Wirtschaftswoche" verlangt Autostrade im Gegenzug eine Beteiligung an dem derzeitigen deutschen Betreiberkonsortium Toll Collect um DaimlerChrysler und Deutsche Telekom.
Deutsches Maut-Drama geht zäh weiterAvancen
Schon Ende Oktober hatte Newole Andeutungen über eine mögliche Beteiligung der Autostrade an der deutschen Lkw-Maut gemacht. "Wir sind sicher, dass wir der deutschen Regierung ein sehr interessantes Angebot machen könnten", und weiter:
"Es wäre reizvoll, die Jahrzehnte langen Erfahrungen des Autostrade-Konzerns im Mautgeschäft auch in Deutschland einzubringen", so Newole damals in einer Pressemitteilung.
Nach der zweimaligen Verschiebung des Maut-Starts aus technischen Gründen hat der deutsche Verkehrsminister Manfred Stolpe [SPD] von Toll Collect verlangt, bis Montag einen neuen Starttermin zu nennen und die Frage der Einnahmeausfälle zu regeln. Andernfalls drohe die Kündigung der Verträge. In dieser Woche soll es laut Verkehrsministerium noch zwei Gespräche mit Toll Collect geben.